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DOI: 10.1055/s-0030-1261736
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Mittelohrchirurgie – Midazolam/Dexamethason bei postoperativem Erbrechen
Publication History
Publication Date:
10 June 2010 (online)
Nach Operationen am Mittelohr leiden 50–80% der Patienten unter Übelkeit und Erbrechen. Yeo et al. verglichen in einer prospektiven, doppelblinden Studie den Prophylaxe-Effekt von Dexamethason mit der Kombination Midazolam und Dexamethason. Otolaryngol Head Neck Surg 2009; 141: 684–688
Bei 120 nicht rauchenden Frauen im Alter von 19–62 Jahren wurde eine Tympanoplastie oder Mastoidektomie durchgeführt. Die gewichtsadaptierte Narkose und Schmerzprophylaxe war für alle Patienten gleich. Sie erhielten außerdem bei der Narkoseeinleitung intravenös entweder Kochsalz, Dexamethason (10mg) oder Dexamethason plus Midazolam (10mg/ 0,075mg/kg). Die postoperative Überwachung dauerte 24h. Übelkeit, Erbrechen, episodisches Erbrechen und die Gabe von antiemetischen Medikamenten (Omeprazol) wurden protokolliert.
Die Narkose- und Operationsdauer, Patientencharakteristika und Operationstechniken unterschieden sich zwischen den Gruppen nicht wesentlich. Übelkeit und Erbrechen traten in der Placebogruppe häufiger auf (65%). In der Dexamethasongruppe betrug die Inzidenz 35% (p<0,05) und nach Kombinationsbehandlung 25% (p<0,05). Die Gesamtinzidenz von Übelkeit und Erbrechen unterschied sich zwischen Mono- und Kombinations-Antiemese nicht bedeutsam. Sowohl Dexamethason als auch Midazolam und Dexamethason reduzierten die Beschwerden effektiv.
Während für das Symptom Übelkeit keine Gruppenunterschiede bestanden, erbrachen Patienten mit Dexamethason und Midazolam seltener und hatten einen geringeren Bedarf an zusätzlichen Medikamenten (p<0,05). Viele Patienten klagten postoperativ vorübergehend über Schwindel oder Kopfschmerzen. Ihre Häufigkeit war in den Gruppen nicht verschieden. Schmerzen traten in vergleichbarer Häufigkeit auf.
Die Ursache für die sich ergänzenden Wirkungen beider Medikamente führen die Ärzte auf ihre unterschiedlichen Angriffspunkte zurück (Blockade verschiedener Rezeptoren). Die Wirkung der Substanzen sei jedoch in beiden Fällen nicht völlig verstanden, so die Autoren.