Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2010; 7 - A33
DOI: 10.1055/s-0030-1262005

Evaluation der rekonstruktiven Maßnahmen der Brust nach Ablatio mammae am Brustzentrum Regensburg

J Christ 1, S Buchholz 1, S Seitz 2, O Ortmann 1, N Heine 2
  • 1Universität Regensburg, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Caritaskrankenhaus St. Josef, Regensburg, Deutschland
  • 2Caritaskrankenhaus St. Josef, Klinik für plastische und ästhetische Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Regensburg, Deutschland

Zielsetzung: Im Mittel werden derzeit im Brustzentrum Regensburg bei 80% der Patientinnen brusterhaltende Operationen und bei etwa 20% der Patientinnen mit primären Mammakarzinom ablative Verfahren durchgeführt. Sowohl die primäre, als auch die sekundäre Rekonstruktion der Mamma sind zum Erhalt bzw. der Wiedererlangung der Lebensqualität geeignet. Zwischen 2007 und 2009 wurden rekonstruktive, operative Verfahren mit Eigengewebe oder Fremdmaterial eingesetzt. Wir analysierten diese nach Anzahl, Komplikationen und Patientenzufriedenheit.

Material und Methoden: Die Patientinnen wurden einem strukturierten, präoperativen Beratungsprozess zugeführt, die eine partizipative Entscheidungsfindung ermöglichte. Die Patientenzufriedenheit wurde postoperativ erfragt. Als Rekonstruktionsoperationen wurden folgende Verfahren angewendet: Expandereinlagen, Latissimus-dorsi-Lappenplastiken mit oder ohne Implantat und DIEP-Lappen. Die Komplikationen wurden peri- und postoperativ evaluiert.

Ergebnisse: Insgesamt wurden bei 120 Patientinnen nach Ablatio mammae sowohl primäre, als auch sekundäre Rekonstruktionsoperationen durchgeführt. Davon waren jeweils ein Drittel Expandereinlagen (77% primär, 23% sekundär), Latissimus-Lappenplastiken mit (34% primär, 66% sekundär) oder ohne Implantat (100% primär) und DIEP-Lappen (47% primär, 53% sekundär). Die Komplikationsrate war trotz der zum Teil aufwendigen Operationsmethoden mit <4% gering. Die Patientenzufriedenheit mit dem Resultat der Operation war in allen Gruppen hoch.

Schlussfolgerung: Die primäre und sekundäre Rekonstruktion nach Ablatio mammae stellt ein sicheres Operationsverfahren zur Rekonstruktion bei primärem Mammakarzinom dar und die Zufriedenheit der Patientinnen mit dem Ergebnis war nach partizipativer Entscheidungsfindung hoch.