Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2010; 7 - A89
DOI: 10.1055/s-0030-1262061

Prädiktion mittels Ki67 IHC und RT-PCR 14-Assay bei Tamoxifen behandeltem primären nodal negativen (N-) Hormonrezeptor positiven (HR+) Mammakarzinomen

D Kemming 1, CM Schlotter 2, P Pelster 1, A von der Assen 3, U Vogt 1, B Brandt 4
  • 1Indivicon Diagnostics, Ibbenbüren, Deutschland
  • 2Klinikum Lüdenscheid, Frauenklinik, Lüdenscheid, Deutschland
  • 3Brustzentrum, Senologie, Osnabrück, Deutschland
  • 4UKE, Tumorbiologie, Hamburg, Deutschland

Eine erhöhte Proliferationsrate weist bei Hormonrezeptor positiven (HR+) Mammakarzinomen auf ein höheres Risiko für ein Rezidiv hin. Ziel dieser andauernden Studie ist ein Vergleich zwischen der Bestimmung des Proliferatonsmarkers KI-67 mittels IHC und einem 14-Gen RT-PCR Assay zur Vorhersage von Fernmetastasen.

An 321 primären Mammakarzinomen (N-, HR+) wurden folgende Parameter charakterisiert: ER (IHC); PR (IHC); Ki-67 (IHC), Her2 (IHC; PCR). Die IHC wurde im pathologischen Institut Osnabrück durchgeführt. Das mediane follow-up betrug 61 Monate. Für die Berechnung eines cut off für Ki-67 wurde eine log rank CART Analyse durchgeführt. Zusätzlich wurden bis dato 42 primäre Mammakarzinome (N-, HR+) mittels eines RT-PCR Assays aus FFPE charakterisiert.

Durch die CART Analyse konnte eine Wachstumsfraktion von 19% als bester Grenzwert für ein erhöhtes Risiko bestimmt werden. Patientinnen mit einem N-, HR+, Her2- mit niedriger Proliferationsrate (Ki-67 <19%)(N=68) zeigen nach 83 Monaten DMFS von 96,7% gegenüber 62,2% DMFS (p=0,0003) bei Patienten mit hoher Proliferationsrate/HR+/Her2+ (N=97). Für den RT-PCR Assay konnte die Wahrscheinlichkeit für MFS in der Hoch-Risiko Gruppe von 83% und in der Niedrig-Risiko Gruppe von 98% nach 5 Jahren gezeigt werden (p<0,001). Ferner konnte eine Assoziation zwischen niedriger Proliferations-Aktivität und einem prognostisch günstigen Score in dem RT-PCR Assay gezeigt werden.

Die Bestimmung von Ki-67 mittels IHC und dem 14 Gen-Profil ermöglicht eine bessere Einteilung von Patienten in eine Niedrig- und Hoch-Risiko Gruppe. Mit dem 14 Gen-Profile steht eine untersucherunabhängige Methode aus FFPE Material zur Identifizierung von Hochrisikopatientinnen zur Verfügung.