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DOI: 10.1055/s-0030-1262069
Einfluss der Operation auf zirkulierende Tumorzellen bei Patientinnen mit Mammakarzinom
Zielsetzung: Zirkulierende Tumorzellen können bei Mammakarzinompatientinnen nachgewiesen werden. Adjuvante Therapiestudien berücksichtigen dieses Phänomen im Begleitprogramm (z.B. SUCCESS-Studie, Geparquinto), um so deren Bedeutung im klinischen Kontext zu evaluieren. Gegenstand dieser Studie war den Einfluss der Operation auf (1) die Inzidenz und (2) den Phänotyp der ZTZ zu evaluieren.
Materialien und Methoden: 229 Mammakarzinompatientinnen wurden in diese Studie eingeschlossen. Blutentnahme erfolgte ein Tag präoperativ sowie 2–3 Tage postoperativ. Blutproben wurden mittels AdnaTestBreastCancerSelect angereicht. Anschließend wurde Genexpressionsanalyse mittels RT-PCR/Multiplex-PCR (AdnaTestBreastCancerDetect) durchgeführt. Drei Tumormarker und zwei Hormonrezeptore wurden amplifiziert: EpCAM, Muc-1, Her-2, ER, PR.
Ergebnisse: Bei 48 von 229 (21%) Patientinnen konnten ZTZ vor und/oder nach der Operation nachgewiesen werden. Die Positivitätsraten betrugen präoperativ 12%, postoperativ 16% (p>0,05). Zusätzlich wurden ZTZ-Genexpressionsprofile bei 18 Patientinnen bestimmt, die sowohl prä- als auch postoperativ ZTZ aufwiesen. Der häufigste Phänotyp sowohl prä- als auch postoperativ war tripel-negativ (11 Patientinnen), gefolgt von HER2 pos, ER/PR neg (4 Patientinnen) und triple-positiv (3 Patientinnen). Nur bei zwei Patientinnen wurde eine Veränderung des HER2-Status der ZTZ beobachtet. Der ER/PR-Status blieb konstant bei allen Patientinnen.
Zusammenfassung: Die Operation als „traumatische“ Maßnahme führt per se zu keiner signifikanten Erhöhung der Nachweisrate von zirkulierenden Tumorzellen. In der Regel wird durch die Entfernung des Primärtumors der Phänotyp der ZTZ nicht verändert. Jedoch unterscheidet sich der prä- und postoperative ZTZ-Status. Die klinische Bedeutung der prä- und postoperativen Tumorzellpositivität muss mittels klinischem Follow-up geklärt werden.