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DOI: 10.1055/s-0030-1263024
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Zeitpunkt des Dialysebeginns – Früh ist nicht immer besser
Publication History
Publication Date:
26 July 2010 (online)
Nephrologen beklagen sich oft über die späte Überweisung der Patienten durch den Hausarzt und bringen an, dass ein später Therapiestart die Prognose verschlechtert. Die prospektive, randomisierte Multicenterstudie IDEAL[1] könnte zu einem Paradigmenwechsel führen. 828 Patienten wurden randomisiert, als sie mit der Dialysetherapie begannen: Hierbei galt eine GFR (glomeruläre Filtrationsrate) von 10-14 ml/min/1,73 m2 als "früher Start" und eine GFR von 5-7 ml/min/1,73 m2 als "später Start". Ein geplanter früher Behandlungsbeginn von Patienten im CKD-Stadium V (CKD: "chronic kidney disease") verbesserte das Überleben und die klinischen Outcomes nicht. Außerdem unterschieden sich weder die Kosten noch die Lebensqualität in beiden Gruppen. Wie Prof. Bruce A. Cooper, St. Leonards (Australien) und Prof. David C. H. Harris, Sydney (Australien), aus dem IDEAL-Studien-Komitee schlossen, könne man den Beginn der Dialysetherapie hinauszögern, bis entweder die Nierenfunktion unter 7 % fällt oder bis traditionellere Indikatoren für eine Therapie sprechen.
Quelle: Veranstaltung "Late breaking clinical trials II" auf dem ERA-EDTA-/DGfN-Kongresses, München