Dialyse aktuell 2010; 14(6): 350
DOI: 10.1055/s-0030-1263032
Forum der Industrie

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Diabetes mellitus Typ 2 bei Niereninsuffizienten – Hohes Cholesterin senken ist hilfreich

Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
26. Juli 2010 (online)

 

Diabetes ist ein Krankheitsbild, unter dem Niereninsuffiziente häufig zusätzlich leiden. Die 4D[1]-Studie untersuchte die Effekte einer cholesterinsenkenden Therapie mit Atorvastatin bei mehr als 1200 Dialysepatienten mit Diabetes mellitus Typ 2. Die ersten, 2005 veröffentlichten Ergebnisse waren überraschend: Atorvastatin brachte bei diesen Patienten keinen kardiovaskulären Nutzen. Inzwischen haben Wissenschaftler eine Post-hoc-Analyse der 4D-Studie durchgeführt. Sie wollten hierbei prüfen, ob die Ausgangs-LDL-C-Werte (LDL-C: "low density lipoprotein cholesterol") der Patienten kardiovaskuläre Ereignisse und das Mortalitätsrisiko vorhersagen können. Außerdem untersuchten die Forscher, ob der Effekt von Atorvastatin auf die klinischen Ergebnisse vom Ausgangs-LDL-C-Spiegel abhängt.

Wie Prof. Winfried Maerz, Eppelheim, erklärte, waren hohe LDL-C-Werte mit einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Komplikationen und die allgemeine Mortalität assoziiert. Atorvastatin senkte bei Patienten mit einem Ausgangs-LDL-C-Spiegel von mehr als 145 mg/dl die Anzahl tödlicher und nicht tödlicher Herz-Kreislauf-Ereignisse und die allgemeine Mortalität signifikant im Vergleich zu Placebo. Unter diesem LDL-C-Wert hatte Atorvastatin keinen signifikanten Effekt. Dies sei der erste auf einer prospektiven Studie basierende Hinweis, der dafür spricht, den LDL-C-Spiegel von Dialysepatienten mit hohen Ausgangswerten zu senken, so Maerz.

Quelle: Veranstaltung "Late breaking clinical trials I" auf dem ERA-EDTA-/DGfN-Kongresses, München

01 Die deutsche Diabetes-Dialyse-Studie

    >