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DOI: 10.1055/s-0030-1263521
Endoskopische Submukosadissektion (ESD) im Ösophagus
Hintergrund: Die endoskopische Submukosadissektion (ESD) stellt einen Fortschritt in der endoskopischen Therapie prä- und frühmaligner Läsionen im GI-Trakt dar. Für das Magenfrühkarzinom kann die ESD unter Beachtung onkologischer Kriterien mittlerweile als Methode der Wahl betrachtet werden. Im Vergleich zum Magen ist die ESD im Ösophagus deutlich schwieriger. Außerhalb Asiens liegen hierzu wenige Daten vor. Aufgrund der Seltenheit des Barrett-Ösophagus in Asien sind hierzu die Daten auch dort limitiert.
Methoden: Zwischen 08/2007 und 03/2010 wurden 20 Patienten mit flächigen Läsionen im Ösophagus mittels ESD therapiert (Plattenepithelfrühkarzinom n=8, Barrettfrühkarzinom n=8, Barrett-Ösophagus mit HGIEN n=1, Adenokarzinome an der Kardia ohne Barrett-Ösophagus n=3).
Ergebnisse: In 18/20 Fällen war die ESD technisch möglich (90%); bei 2 Läsionen wurde die ESD wegen Tiefeninfiltration abgebrochen (später operativ bestätigt). In 2 Fällen erfolgte die ESD zirkulär über 6 bzw. 7,5cm Länge; der Durchmesser der übrigen Resektate betrug 4,3cm (2,5–7cm). In allen Fällen mit technisch möglicher ESD (18/18) war eine en bloc Resektion möglich. Histologisch lag eine R0 en bloc Resektion in 15/18 Patienten vor (83,3%). Die 3 übrigen Fälle wurden wegen R1-Resektion (1xlateral an ösophagojejunaler Anastomose nach Gastrektomie, 2x fraglich zur Tiefe) operiert. Von den 15 Patienten mit R0 erfolgte in 2 Fällen wegen Risikohistologie (G3m3-SCC, G3sm1-Barrettkarzinom) die Empfehlung zur zusätzlichen Operation (in beiden Fällen vom Patienten abgelehnt). Zusammenfassend wurden 5 von 20 Patienten operiert; 2 weiteren wurde die Operation empfohlen. Eine ausreichende onkologische Therapie war in 13/20 Fällen durch die ESD erreicht (65%). Komplikationen: 2 Stenosen nach zirkulärer ESD, 1 Blutung (endoskopisch therapiert). Mittleres follow-up 12 Monate (1–31 Monate). Bei ausreichender onkologischer Therapie bisher keine Rezidive; 1 Lymphknotenrezidiv 18 Monate nach ESD eines Barrettkarzinoms (initial G3sm1R0; OP abgelehnt).
Schlussfolgerung: Die ESD von Ösophagusfrühkarzinomen ist technisch meist möglich; onkologische Kriterien (sm-Infiltration, Grading) sind streng zu beachten. Nach vorheriger Erfahrung mit der Methode in Magen und Rektum scheint die Komplikationsrate akzeptabel.