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DOI: 10.1055/s-0030-1263524
Effizienz und Sicherheit der endoskopischen Mukosaresektion (EMR) von duodenalen Adenomen
Hintergrund: Duodenale Adenome (DA) werden bei Vorsorge-Untersuchungen bei Patienten mit FAP oder im Rahmen von Routine-Endoskopien diagnostiziert. Es existieren wenige Daten zur endoskopischen Resektion als Alternative zur operativen Therapie.
Ziel: Primärer Endpunkt dieser prospektiven Studie ist die komplette Resektion der DA. Sekundäre Endpunkte sind die Erfassung von Komplikationen und residualen Adenomen.
Methoden: Eingeschlossen wurden Patienten mit histologisch gesicherten DA. Die Interventionen erfolgten unter Propofol-Sedierung. Periinterventionelle Blutungen wurden mittels hot biopsy gestillt. Klipps dienten zur Therapie von refraktären Blutungen & Perforationen. APC diente zur Therapie kleiner Adenomresiduen. F/u-Untersuchungen erfolgten nach 6 Wochen und 5 Monaten.
Resultate: 47 Patienten mit 50 Adenomen wurden behandelt (22w, 60 (32–84)J., ASA 1 (1–3), Spigelman Score 2 (1–4)). In 48 Fällen zeigte sich vorab ein tubuläres/tubulo-villöses LGIN-Adenom, in jeweils 1 Fall ein tubulöses/tubulovillöses Adenom HGIN. Bei einem Patienten lag eine FAP vor. 40 Läsionen lagen im Duodenum descendens, 4 im Bulbus. Die Therapiedauer lag bei 22 (2–75)min., der mediane Durchmesser der Läsion bei 18 (3–40)mm. 13 Abtragungen erfolgten en-bloc,10 als piece-meal-Technik in 2,27 in 3 oder mehr Teilen. Bei 10 Patienten wurde APC bei residualem Adenomgewebe im Rndbereich eingesetzt. 5 Patienten zeigten eine relevante Nachblutung nach Resektion. Die Histologie erbrachte 30 tubulöse LGIN-, 15 tubulovillöse LGIN-Adenome sowie 4 Adenome mit HGIN. 2 Patienten mit HGIN-Nachweis wurden bei V.a. inkomplette Resektion nachoperiert, wobei sich lediglich bei einem Patienten ein Adenom-Residuum nachweisen ließ. Nach 6 Wochen (5 Monaten) zeigte sich in 40/49 Fällen (28/34) kein residuales Adenom. 11 Patienten mit Adenomrezidiv wurden durch EMR, Biopsie und APC nachbehandelt; bei 6 dieser Patienten fand sich bei der Folgeuntersuchung kein Adenomwachstum mehr.
Zusammenfassung: Die EMR von DA ist effektiv, bringt jedoch ein erhöhtes Blutungs- und Perforationsrisiko mit sich. Trotz makroskopisch kompletter Entfernung finden sich Adenomresiduen in ca 20% der Fälle, die jedoch durchweg endoskopisch nachtherapiert werden konnten.