Z Gastroenterol 2010; 48 - P082
DOI: 10.1055/s-0030-1263526

Endoskopische Therapie von Papillenadenomen mit intraduktalem Wachstum

EM Schmidt 1, F Schorr 1, R Jakobs 1
  • 1Städtisches Klinikum Ludwigshafen, Medizinische C Klinik, Ludwigshafen, Germany

Einleitung: Adenome der Papilla vateri sind selten. Bei gesicherter Adenom-Karzinom-Sequenz ist eine komplette Resektion erforderlich. Bisher stellte eine intraduktale Gallengangsinvasion eine Kontraindikation für eine endoskopische Resektion dar. Zwischenzeitlich wurden erfolgreiche endoskopische Resektionen von Adenomen mit intraduktaler Ausdehnung in der Literatur beschrieben. Voraussetzungen sind eine limitierte Invasion, Ausschluss einer malignen Entartung sowie endoskopische Expertise.

Ziele: Therapie von intraduktalen Papillenadenomen mittels endoskopischer Resektion und anschließender APC-Therapie

Methodik: N=6 Patienten wurden endoskopisch und endosonographisch als resektabel eingestuft. Zunächst en bloc Resektion des Papillenadenoms in üblicher Technik mittels Diathermieschlinge. Anschließend weite Papillotomie mit vollständiger Eröffnung des Papillendachs. Jetzt erkennbare intraduktale Adenomanteile werden zunächst mit der Schlinge abgetragen, danach ausgiebige APC-Therapie der intraduktalen und verbliebener extraduktaler Adenomanteile (forced mode, 60 Watt, zirkuläre Sonde). Endoskopisches Kontrollintervall=3 Monate, einschließlich Biopsieentnahme und Cholangioskopie. Bei bioptischem Rezidivnachweis Wiederholung der APC-Therapie in gleicher Weise. Intermittierend erfolgte ein protektives Gallengangsstenting zur Prophylaxe von Papillenstenosen.

Ergebnis: Einschluss von n=6 Patienten (M, W jeweils 3), mittleres Alter=71 Jahre, mittlere Größe des Papillenresektates=24mm. Bei n=4 trat nach endoskopischer Papillektomie ein Rezidiv auf. Eine Patientin wies nach Resektion histologisch ein Papillenkarzinom auf. Die anschließende Whipple-OP ergab eine komplette endoskopische Resektion. Komplikationen: n=1 Papillenstenose, es erfolgte eine erfolgreiche Therapie mittels Multistenting. Nach M=2,0 (1–3) Schlingenabtragungen und M=3 (1–7) Sitzungen APC-Therapie kein Adenomnachweis mehr.

Schlussfolgerung: Die endoskopische Therapie von intraduktalen Papillenadenomen kann in ausgewählten Fällen erfolgreich durchgeführt werden. Eine komplette Exzision und Destruktion des Adenomgewebes unter Einsatz der Argonplasmakoagulation ist erforderlich. Ein engmaschiges follow-up mit mehrfachen Therapiesitzungen wird empfohlen.