Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2010; 7(2): 55-57
DOI: 10.1055/s-0030-1264994
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Innovatives Konzept der synthetischen Letalität – PARP-Inhibitoren zur Behandlung von Tumoren mit defekter DNS-Reparatur

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Publication Date:
13 August 2010 (online)

 

Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass Inhibitoren der Poly (ADP-Ribose) Polymerase (PARP) zur Behandlung von hereditären Mamma- und Ovarialkarzinomen eingesetzt werden können. Das molekularbiologische Ziel dieses Behandlungsansatzes ist die DNS-Reparatur, die insbesondere bei Trägern von BRCA1- und BRCA2-Mutationen defekt ist. Die Hemmung der Reparatur von DNS-Einzelstrangbrüchen durch PARP-Inhibitoren führt zur Ausbildung von DNS-Doppelstrangbrüchen, die bei genetisch bedingten DNS-Reparaturdefekten nicht mehr ausreichend repariert werden und somit zum Zelltod führen. Zugrunde liegt das Konzept der "synthetischen Zytotoxizität". Dieses nutzt die Vulnerabilität von Tumorzellen, die einen Mechanismus der DNS-Reparatur verloren haben, dadurch aus, dass auch der verbleibende Reparaturweg gehemmt wird [1]. Einige PARP-Inhibitoren können eine Wachstumshemmung und Zelltod auch bei sporadischen Tumoren, d. h. in Abwesenheit von BRCA1- und BRCA2-Mutationen, induzieren [2, 3]. V. Heinemann

Korrespondierender Autor

Prof. Dr. med. Volker Heinemann

Medizinische Klinik und Poliklinik III

Ludwig-Maximilians-Universität München

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Marchioninistr. 15

81377 München

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