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DOI: 10.1055/s-0030-1265727
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Angiografische Nachkontrolle von Aneurysmen-Coils - Welches Verfahren liefert bessere Ergebnisse?
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
04. November 2010 (online)
Bei etwa 20 % der Patienten, deren Aneurysmen mit Coils behandelt wurden, öffnet sich dieser Verschluss wieder. Angiografische Nachkontrollen werden daher empfohlen. Neben dem Standardverfahren, der digitalen Subtraktionsangiografie (DSA), sind dafür auch MR-Angiografien (MRA) geeignet. Kleinere Studien lieferten zwar vielversprechende, aber unzureichende Ergebnisse zur Beurteilung der MRA. Deren Stellenwert untersuchten nun Schaafsma et al. Radiology 2010; 256: 209-218
Aus 4 Universitätskliniken in Amsterdam, Leiden und Utrecht wurden 311 Patienten in die Studie aufgenommen. Alle MRA wurden am Tag der geplanten intraarteriellen DSA durchgeführt. Mit dem invasiven Röntgenverfahren wurden die Standardprojektionen erstellt. Die MRA wurden entweder mit 1,5-T- oder 3,0-T-Systemen erstellt, wobei die Protokolle 3-D-Time-of-Flight-(TOF)- und kontrastverstärkte MRA-Sequenzen beinhalteten.
Insgesamt konnten von 310 Patienten 381 Aneurysmen beurteilt werden. Entsprechend der DSA waren 23 % der Aneurysmen unvollständig verschlossen. Die mittlere Größe des Restlumens betrug 5 mm. Der negative prädiktive Wert der MRA (Fehlen unvollständiger Verschlüsse) erreichte 94 % und der positive prädiktive Wert 69 %. Die Detektion bzw. der Ausschluss nicht komplett verschlossener Aneurysmen war mit einer Sensitivität von 82 % bzw. Spezifität von 89 % möglich. Der Wert für die Area under the Curve (AUC) betrug 0,89. Hinsichtlich der beiden untersuchten Flussdichten waren die Ergebnisse vergleichbar. Die AUC-Werte der TOF- und der kontrastverstärkten MRA lagen dicht beieinander (0,86 bzw. 0,85).
Die beurteilenden Neuroradiologen bevorzugten in 51 % der Auswertungen weder die TOF- noch die kontrastverstärkte MRA. In 23 % gab es eine Präferenz für die TOF-MRA, überwiegend weil die Gefäßdarstellung detailliert war. Weniger Artefakte oder bessere Abbildung von Restlumen waren die Gründe, nach denen in 26 % der Beurteilungen die kontrastverstärkte MRA bevorzugt wurde. Als unabhängige Faktoren, die mit Diskrepanzen zwischen DSA und MRA assoziiert waren, wurden kleine Restlumen und nicht optimale Projektionen der behandelten Aneursymen ermittelt. Das eingesetzte Kontrastmittel löste bei keinem Patienten allergische Reaktionen aus. Mit der DSA kam es zu insgesamt 11 unerwünschten Wirkungen (Thromboembolien, Ausschlag, femorale Arteriendissektion).
Aneurysma des petrösen Abschnitts der A. carotis communis. Kontrollangiografie der A. carotis communis nach Coilverschluss der ACI, Kontrastierung der proximalen ACI mit zipfelförmigem Verschluss, Wiederauffüllen der Externaäste trotz früherer Unterbindung des Gefäßes oberhalb der A. facialis (Bild: Dietrich U, Maas S, Bach F. Fortschr Röntgenstr 2005; 177: 137-138).