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DOI: 10.1055/s-0030-1266035
Ein schrittweises psychoedukatives Behandlungsprogramm für Patienten mit implantiertem Cardioverter / Defibrillator (ICD)
Publication History
Publication Date:
14 March 2011 (online)
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Zusammenfassung
Ein implantierter Cardioverter-Defibrillator (ICD) bietet den bestmöglichen Schutz gegen maligne ventrikuläre Herzrhythmusstörungen; dennoch führen Krankheitsverlauf und subjektive Nebenwirkungen der ICD-Technologie häufig zu ernsthaften psychischen Problemen bei den betroffenen Patienten, die aber in der Regel weder erkannt noch behandelt werden. Die routinemäßigen ICD-Wiedervorstellungstermine bieten die Chance, ein umfassendes interdisziplinäres psychosoziales Betreuungskonzept für ICD-Patienten anzubieten. Hierbei sind Vertrautwerden mit der Grunderkrankung und den Gerätefunktionen, Verhalten bei Prodromalsymptomen und bei Schockauslösung Kernelemente des Programms. Bei besonders belasteten Patienten bietet die Erfassung von Krankheitsüberzeugungen und Therapiezufriedenheit einen geeigneten Zugang zur affektiv belasteten Innenwelt der Patienten, bei denen auch nach Bedeutung und Stärke von Angststimuli exploriert werden muss. Tabuthemen sollten angesprochen und Partner einbezogen werden. Ein schrittweises manualisiertes Vorgehen hilft, die subjektive Seite des Krankheitsverlaufs zu einem integrierten Bestandteil der ICD-Patientenversorgung zu machen.
Schlüsselwörter
implantierter Cardioverter Defibrillator - interdisziplinäres psychosoziales Betreuungskonzept - schrittweises manualisiertes Vorgehen - Psychoedukation - Krisenintervention
Literatur
- 1 Ladwig K H, Ronel J, Baumert J et al. Psychische Komorbidität und Lebensqualität bei Patienten mit implantierbaren Cardioverter / Defibrillatoren (ICD). Herzschrittmacherther Elektrophysiol. 2010; 21 129-136
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Prof. Dr. med. habil. Karl-Heinz Ladwig
HelmholtzZentrum München
Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt
Institut für Epidemiologie (EPI-II)
Ingolstaedter Landstraße 1
85764 Neuherberg
Email: ladwig@helmholtz-muenchen.de