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DOI: 10.1055/s-0030-1267302
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Osteochondrom/Chondrosarkom – Differenzierung mithilfe von CT und MRT möglich
Publication History
Publication Date:
04 October 2010 (online)
Das Osteochondrom ist die häufigste benigne Neoplasie in den Knochen und repräsentiert 10–15 % aller primären Knochentumoren. Eine Möglichkeit, das maligne Potenzial eines Osteochondroms abzuschätzen, besteht darin, die Dicke der Knorpelkappe zu messen. Bernard et al. haben nun untersucht, ob CT und MRT hier genaue und reproduzierbare Ergebnisse liefern. Radiology 2010; 255: 857–865
CT und MRT erlaubten gleichermaßen eine exakte Bestimmung der Dicke der Knorpelkappe. Überschritt die Kappendicke 2 cm, so war dies ein deutlicher Indikator für ein sekundäres Chondrosarkom.
MRT einer kartilaginären Exostose (Bild: Radiologische Uniklinik Tübingen).
Für die retrospektive Begutachtung standen CT- und MRT-Aufnahmen von 101 pathologisch bestätigten Osteochondromen zur Verfügung. Anhand der Aufnahmen bestimmten 2 Radiologen unabhängig voneinander die jeweiligen Dicken der Knorpelkappen. Die Autoren ermittelten jeweils das Maß an Übereinstimmung zwischen den Messungen der beiden Gutachter. Zudem wurden die Ergebnisse der CT- und MRT-Aufnahmen miteinander verglichen und die Sensitivität sowie Spezifität der beiden bildgebenden Verfahren bei der Unterscheidung zwischen Osteochondromen und Chondrosarkomen bestimmt.
Bei den 101 evaluierten Läsionen handelte es sich in 67 Fällen um benigne Osteochondrome (von 49 Männern und 18 Frauen; Durchschnittsalter: 23,4 Jahre) und in 34 Fällen um sekundäre Chondrosarkome (von 27 Männern und 7 Frauen; Durchschnittsalter: 33,2 Jahre). Eine Korrelation zwischen dem Alter der Patienten, ethnische Herkunft, Geschlecht, Lokalisation der Läsion oder Dicke der Knorpelkappe und dem Grad der Chondrosarkome war nicht feststellbar (p = 0,22). Messungen auf Basis von MRT-Aufnahmen erzielten ein 88 %-iges "Interobserver Agreement", für CT-Aufnahmen ergab sich eine Übereinstimmung von 93 %.
Die mittlere Differenz zwischen Messungen der Knorpelkappendicken anhand von CT- und MRT-Aufnahmen betrug 0 cm (25. und 75. Perzentile, jeweils –3 mm und 1 mm). Bei einer gewählten Dicke der Knorpelkappe von 2 cm als Schwellenwert, um benigne Osteochondrome und Chondrosarkome zu differenzieren, erreichte die MRT eine Sensitivität und Spezifität von jeweils 100 und 98 %, im Fall der CT lagen die Werte bei 100 und 95 %.