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DOI: 10.1055/s-0030-1267308
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Influenza A – Thoraxaufnahme kann Hinweise auf Prognose geben
Publication History
Publication Date:
04 October 2010 (online)
Können die Befunde von Röntgen-Thorax-Aufnahmen, die bei der stationären Aufnahme von Patienten mit pandemischer Influenza A (H1N1) angefertigt werden, prognostische Hinweise zum Krankheitsverlauf geben? Mediziner der Universität Tel Aviv sind dieser Frage in einer retrospektiven Studie nachgegangen. Radiology 2010; 255: 252–259
Röntgen-Thorax pa bei Aufnahme eines 52-jährigen Patienten. Flächige Transparenzminderung im Bereich des linken Lungenmittel- und -unterfeldes sowie im rechten infrahilären Lungenunterfeld. V.a. ausgedehnte pneumonische Infiltration (Bild: Weber SA, Ostermann A, Pohl C. Dtsch med Wochenschr 2009; 134: 2447–2245).
Aviram et al. haben die Daten von 97 Patienten mit pandemischer Influenza A ausgewertet, bei denen binnen 24 h nach Erscheinen in der Notaufnahme eine Thoraxübersichtsaufnahme durchgeführt worden war. Indikationen zum Röntgen waren:
Fieber, Dyspnoe, Husten, Abfall der Sauerstoffsättigung, Tachykardie und auskultatorischer Verdacht auf eine Pneumonie.
Die Bilder wurden von 2 Radiologen im Konsensverfahren analysiert (Typ, Muster und anatomische Verteilung von Verschattungen). Klinische Informationen bezogen die Untersucher aus Krankenakten bzw. Telefoninterviews.
39 Patienten (40 %) hatten einen auffälligen, mit einer H1N1-Infektion vereinbaren Röntgenbefund. Die übrigen 58 Patienten (60 %) hatten einen unauffälligen bzw. influenzauntypischen Befund. Fünf der 39 Patienten (13 %) mit auffälliger, aber auch 2 der 58 Patienten (3 %) mit unauffälliger Thoraxaufnahme hatten ein schlechtes klinisches Ergebnis (künstliche Beatmung oder Tod). Zwischen Symptombeginn und Röntgenaufnahme lagen im Schnitt 72 h.