Pneumologie 2010; 64 - A1
DOI: 10.1055/s-0030-1267742

Nächtliche Langzeitregistrierung von Lungengeräuschen bei Patienten mit gastroösophagealem Reflux

U Koehler 1, P Lenniger 1, V Gross 1, S Kunsch 2, C Nell 2, J Nolte 1, K Sohrabi 1
  • 1SP Pneumologie, Intensiv- und Schlafmedizin
  • 2SP Gastroenterologie und Endokrinologie; Klinik Innere Medizin, Philipps-Universität Marburg

Einleitung: Die duodeno-gastro-ösophageale Refluxerkrankung zeigt neben der ösophagealen auch eine extraösophageale Manifestation. Häufig klagen die betroffenen Patienten über Sodbrennen, saures Aufstoßen, Schluckbeschwerden und Regurgitationen Beschwerden des Respirationstrakts wie chronischer Husten, Luftnot oder Heiserkeit stellen eine besondere diagnostische Herausforderung dar. Aufgrund der hohen Koinzidenz zwischen GERD und respiratorischen Symptomen scheint ein Zusammenhang naheliegend. Eine Kausalität konnte jedoch bislang nicht nachgewiesen werden.

Methode: Die kombinierte Messung von 24h-ph-Metrie, Bilitec-Messung und Lungengeräuschaufzeichnung ermöglicht erstmals die Darstellung eines zeitlichen Zusammenhangs zwischen Refluxereignissen, deren Ausprägung bezüglich Zeitdauer und Intensität, sowie der respiratorischen Beschwerdesymptomatik.

Ergebnisse: Erste Ergebnisse belegen, dass mit der vorgestellten Methode eine exakte zeitliche Zuordnung von Refluxereignissen und dem Auftreten von Husten, Räuspern und Wheezing möglich ist. Die Untersuchung größerer Patientenkollektive wird zeigen, ob und in welcher Ausprägung Reflux (sauer, schwach sauer, nicht sauer, biliär, gasförmig) mit respiratorischen Symptomen zeitlich korreliert.

Perspektive: Bei unklaren Symptomen in Form von chronischem Husten, Räuspern, nächtlicher Luftnot, persistierender oder rezidivierender Pharyngitis oder Laryngitis sollte demzufolge an das Vorliegen einer Refluxerkrankung gedacht und eine akustische Langzeitregistrierung in Kombination mit einer Refluxmessung initiiert werden.