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DOI: 10.1055/s-0030-1267745
Vergleichende Untersuchungen von invasiv gemessenem Blutdruck und Puls-Transit-Zeit (PTT)
Einleitung: Da die üblichen Verfahren zur nicht invasiven Blutdruckmessung eine Störung des Schlafs verursachen, steht kein Routineverfahren zur Blutdruckmessung in der Nacht zur Verfügung. Eine einfache Methode zur kontinuierlichen Blutdruckmessung in der Nacht wird daher gesucht. Die PTT ist eine etablierte Methode und kann durch die Registrierung des Zeitintervalls zwischen der R-Zacke im EKG und der entsprechenden photoplethysmographischen Pulskurve am Finger erfasst werden. Es liegen Untersuchungen vor, die einen Zusammenhang zwischen Veränderungen der PTT und vegetativen Arousals belegen, jedoch ist der Zusammenhang zwischen der PTT und dem absoluten Blutdruck unklar.
Fragestellung: besteht ein korrelativer Zusammenhang zwischen PTT und invasiv gemessenem arteriellen Blutdruck.
Methodik: Untersucht wurden 10 intensivmedizinisch betreute Patienten (9Männer, eine Frau): Alter 71±8 Jahre. Die Registrierung der Daten erfolgte mittels SOMNOscreen (Fa Somnomedics, Randersacker). Die Registrierzeit betrug 4h. Von jedem Patienten wurden jeweils zufällig 50 Wertepaare (PTT, errechneter Blutdruck und invasiv gemessener Blutdruck).
Ergebnisse: Der Blutdruck lag zwischen 80 und 210mm Hg, die PTT zwischen 350 und 250ms. Wurden alle Wertepaare der 10 Patienten zusammengefasst (n=500). fand sich eine Korrelation zwischen PTT und arteriellem Blutdruck, der errechnete Blutdruck und der invasiv gemessene Blutdruck stimmte demgegenüber weniger gut überein.
Schlussfolgerung: Aufgrund der großen Streuung ist eine exakte Bestimmung des Blutdrucks mithilfe der PTT nicht möglich. Unter praktischen Gesichtspunkten kann die PTT als einfacher klinischer Parameter zur groben Einschätzung und Verlaufsbeobachtung des Blutdrucks verwandt werden.