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DOI: 10.1055/s-0030-1268149
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Diagnostik der Sinus- und Hirnvenenthrombose
Publication History
Publication Date:
17 December 2010 (online)
![](https://www.thieme-connect.de/media/radiopraxis/201004/lookinside/thumbnails/10.1055-s-0030-1268149-1.jpg)
Die Sinus- und Hirnvenenthrombose – eine Thrombose zerebraler und duraler Hirnvenen – ist die Ursache für 1–2 % der zerebralen Insulte bei Erwachsenen und kann in bis zu 10 % letal verlaufen [1]. Die schnelle Diagnosesicherung ist von großer Bedeutung, da die Sinus- und Venenthrombose durch Antikoagulation oft gut behandelbar ist. Das häufigste Symptom (90 %) ist der Kopfschmerz. Die übrigen Symptome sind vielfältig und ebenfalls unspezifisch. Daher haben sich die CT und MRT einschließlich Gefäßdarstellung – und in seltenen unklaren Fällen die Katheterangiografie – zur Diagnostik der Sinus- und Venenthrombosen bewährt.
Kernaussagen
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Die Thrombose von Sinus oder Hirnvenen ist eine seltene aber ernstzunehmende Erkrankung.
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Die klinische Diagnosestellung ist aufgrund unspezifischer Symptome und zahlreicher Differentialdiagnosen schwierig.
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Die CT-Venografie ist das am besten verfügbare bildgebende Verfahren bei der Diagnostik der Sinus- und Venenthrombose. Die MRT einschließlich der venösen MRA ist jedoch das Verfahren der Wahl. Die DSA bleibt in den meisten Fällen der Klärung unklarer CT- und MRT-Befunde vorbehalten.
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Bei der Beurteilung der Untersuchungen müssen Pitfalls und mögliche Artefakte berücksichtigt werden.
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Bei einer Thrombose von Sinus- oder Hirnvenen ist eine schnelle Therapieeinleitung entscheidend.
Literatur
- 1 Renowden S. Cerebral venous sinus thrombosis. Eur Radiol. 2004; 14 215-226
- 2 Faller A. Der Körper des Menschen, Einführung in Bau und Funktion. Aufl. Stuttgart: Thieme; 1999. 13: 587
- 3 Mäurer M, Hamann GF, Liebetrau M et al.. Sinus-thrombose. In: Schwab S, Schellinger P, Werner C, et al., Hrsg. NeuroIntensiv. Berlin, Heidelberg: Springer; 2008: 461-479
- 4 Ferro JM, Canhão P, Stam J et al.. Prognosis of Cerebral Vein and Dural Sinus Thrombosis: Results of the International Study on Cerebral Vein and Dural Sinus Thrombosis (ISCVT). Stroke. 2004; 35 664-670
- 5 Koennecke H-C. Zerebrale Sinus- und Venenthrombose Cerebral Vein and Dural Sinus Thrombosis. Fortschr Neurol Psychiat. 2009; 77 228-240
- 6 Reith W, Quasar I Grunwald. Diagnostik und Therapie der Sinus- und Venenthrombose. Clin Neuroradiol. 2005; 15 40-49
Korrespondenzadresse
Linda Willeke
Klinik für Radiologie St. Franziskus Hospital Münster
Hohenzollernring 72
48145 Münster
Phone: +49(0)251/9355120
Email: Linda.Willeke@sfh-muenster.de