Dialyse aktuell 2010; 14(8): 438
DOI: 10.1055/s-0030-1268156
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Peritonealdialysekatheter sind die Lebensader für PD-Patienten

Marianne Haag-Weber
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Publication Date:
14 October 2010 (online)

Der Peritonealdialysekatheter ist für Peritonealdialysepatienten, ähnlich wie der Shunt für die Hämodialysepatienten, die Lebensader und ist entscheidend für den Erfolg der Peritonealdialyse (PD). Der Transfer von der Peritonealdialyse zur Hämodialyse (HD) ist in 20 % der Fälle durch PD-Katheter-assoziierte Probleme verursacht. Der Peritonealdialysekatheter aus verschiedenen Blickwinkeln ist das Thema dieser Ausgabe der Dialyse aktuell.

Für die Katheterimplantation existiert bislang kein Goldstandard. Es gibt keine großen kontrollierten Studien, sondern lediglich Expertenempfehlungen. Es werden verschiedene Kathetermodelle und auch Implantationstechniken angeboten und mit Erfolg durchgeführt. Die Methode muss sich an der Komplikationsrate messen. Die Mindestanforderung hinsichtlich des Katheterüberlebens liegt bei mehr als 80 % nach 3 Jahren. Ziel ist ein gut funktionierender PD-Katheter und ein langes Katheterüberleben. Komplikationen wie eine frühe und späte Leckage, Dislokationen, „Exit-site“-Infektionen und Peritonitiden sollten vermieden werden.

Die Weichen für einen komplikationslosen PD-Katheter werden bereits bei der Implantation und in den ersten 4 Wochen der Einheilung gestellt. Die Voraussetzung dafür ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Chirurg und Nephrologen. Das Kathetermodell, die Implantationstechnik, die Wahl der Austrittsstelle und der Verbandswechsel sowie die prä- und postoperative Betreuung müssen eng aufeinander abgestimmt sein und wie Zahnräder ineinander greifen.

In dem vorliegenden Schwerpunktheft gebe ich als erstes einen Überblick über die Katheterimplantation aus nephrologischer Sicht. In einem weiteren Artikel beschreibt Dr. Christioph Weber, Straubing, Tipps und Tricks bei der Katheterimplantation aus der Sicht des Chirurgen. Trotz der Optimierung der Katheterimplantation lassen sich katheterassoziierte Probleme nicht vollständig vermeiden. Dieses Thema behandelt Prof. Andreas Vychytil, Wien, in einem eigenen Artikel.

Prof. Dr. Marianne Haag-Weber

Straubing

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