Endo-Praxis 2010; 26(4): 186
DOI: 10.1055/s-0030-1268375
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Berichte – Einblicke in Geräteproduktion

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Publication Date:
11 November 2010 (online)

 

Im Rahmen der Fachweiterbildung für den Endoskopiedienst an der Thoraxklinik Heidelberg, wurde im Juni 2010 eine 2-tägige Exkursion zur Firma Medwork nach Höchstadt/Aisch unternommen. Ein Programmpunkt war die Instrumentenfertigung. Die Fertigungsabteilung ist über eine Personalschleuse zugänglich, die ähnlich ausgestattet ist wie Personalschleusen in Kliniken. In der Fertigung wurde die Herstellung von verschiedenen Zusatzinstrumenten demonstriert. Eine Mitarbeiterin demonstrierte, wie exakt eine Schlinge gebogen werden muss, um in den Verkauf zu gelangen. Zu unserem Erstaunen war das Formen der Schlinge echte Handarbeit! Jeder Kursteilnehmer konnte so gleich seine Geschicklichkeit beim Formen einer Polypektomieschlinge testen. Die Ergebnisse waren jedoch zum Teil recht ernüchternd. Zu unserer Ehrenrettung erklärte man uns, dass es durchaus 4 Wochen dauert, bis ein Neuling die Schlingen so exakt herstellt, dass sie durch die Qualitätskontrolle kommen.

Beeindruckend viele Arbeitschritte sind bei der Herstellung von Papillotomen notwendig. Besonderes feinmotorisches Geschick wird benötigt, um die winzige Metallkanüle auf die Spitze einer flexiblen Sklerosierungsnadel anzubringen. Bei der Fertigung eines Dormiakörbchens wird tatsächlich jeder einzelne Draht in Handarbeit in die richtigen Winkel gebogen. Das Ende der Produktionskette bildet die strenge Qualitätskontrolle eines jeden Instrumentes. Es ist sehr beeindruckend, wie viele Menschen per Handarbeit an der Produktion von Instrumenten beteiligt sind, die wir Tag für Tag in unseren Endoskopien verwenden.

Den Abschluss bildete ein Workshop, bei dem der Einsatz verschiedener Instrumente praktisch geübt werden konnte. Neben den praktischen Übungen fand ein reger Informationsaustausch zwischen den Kursteilnehmern und mit dem Anwendungsspezialisten und Geschäftsführer der Firma statt. Kritische Bemerkungen wurden mit großem Interesse aufgenommen, da sie hilfreich bei der Weiterentwicklung und Verbesserung bestehender Produkte sind.

Ralf Süsterhenn, Klinikum Idar-Oberstein