Eine Indikation zur Therapie der HCV-Infektion bei Patienten mit gleichzeitig vorliegender Sphärozytose wird nach den Leitlinien zurückhaltend empfohlen. In der Literatur werden Einzelfälle einer Therapie bei diesem Krankheitsbild mit Hämolyseereignissen beschrieben. Wir berichten deshalb über einen 53 jährigen Patienten der sich mit heriditärer Sphärozytose und chronischer Hepatitis C in unserer Ambulanz vorstellte. Mit 23 Jahren wurde bei diesem Patienten wegen zunehmender Hämolyse eine Splenektomie durchgeführt. Eine Nachblutung wurde mit der Gabe von Erythrozytenkonzentraten behandelt, welche mutmaßlich die Infektionsquelle der 1992 diagnostizierten chronischen Hepatitis C waren. Seit der Splenektomie benötigte der Patient keine Bluttransfusionen. Bis auf eine Cholezystektomie sowie einer Meningitis im Kindesalter bestehen keine weiteren Vorerkrankungen.Zum Zeitpunkt der Vorstellung war bei dem Patienten die Viruslast gering (110000 IU/ml), der Genotyp 3a wurde bestätigt. Hinweise für eine fortgeschrittene Lebererkrankung ergaben sich nicht (unauffälliges MRT der Leber und normwertige Syntheseparameter).Nach ausführlicher Aufklärung über potentielle Risiken (Hämolyse) wurde bei starkem Therapiewunsch des Patienten eine Therapie mit Peg-Interferon (alfa 2a) und Ribavirin begonnen. Wöchentliche Blutbild,- Bilirubin- Haptoglobinbestimmungen wurden zum frühzeitigen Erkennen einer Hämolyse durchgeführt. Es zeigte sich eine rapid viral response mit HCV-RNA –Negativität zur Woche 2, sodass die Therapie nach 16 Wochen beendet wurde. Zu keinem Zeitpunkt kam es zur Hämolyse oder anderen Komplikationen.
Dieser Fall zeigt, dass die heriditäre Sphärozytose nicht immer eine relative Kontraindikation für einen Therapie mit Interferon/Ribavirin ist, sondern in Einzelfällen unter engmaschiger Kontrolle sehr erfolgreich durchgeführt werden kann.
Ribavirin - Sphärozytose - cHCV