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DOI: 10.1055/s-0030-1269866
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Aus der Gutachtenpraxis: Der Operationsbericht aus gutachterlicher Sicht
From the Expert's Office: The Operation Report and Expert OpinionPublication History
Publication Date:
10 January 2011 (online)
Einleitung
Nach der Berufsordnung (§ 10 Dokumentationspflicht) haben Ärztinnen und Ärzte über die in Ausübung ihres Berufes gemachten Feststellungen und getroffenen Maßnahmen die erforderlichen Aufzeichnungen zu tätigen. Aufzeichnungen sind nicht nur Gedächtnisstützen für die Ärztin oder den Arzt, sie dienen auch dem InteÂresse des Patienten an einer ordnungsÂgemäßen Dokumentation [1]. Die Dokumentation istzudem eine Nebenpflicht aus dem Behandlungsvertrag. Dies ist in der ständigen Rechtsprechung unbestritten.
Eines der wichtigsten Dokumente ist in jedem chirurgischen Fachgebiet der Operationsbericht. Prinzipiell muss für jeden Eingriff – ob nun Adenotomie oder ausgedehnte Tumoroperation – ein Operationsbericht erstellt werden [2].
Für das Vermuten eines ärztlichen Behandlungsfehlers ist zunächst der Patient beweispflichtig. Als wesentliches Dokument des speziellen Behandlungsablaufes wird im Rahmen von rechtlichen AuseinÂandersetzungen neben der Aufklärung in der Regel auch der Operationsbericht Âherangezogen. Leider stellt sich in HafÂtungsprozessen häufig heraus, dass der Operationsbericht mangelhaft ist. Ein unzureichender oder gar fehlender OperaÂtionsbericht kann zur Beweislasterleichterung bis hin zur Beweislastumkehr zum Nachteil für den Arzt führen ([Abb. 1]). Das lässt sich vermeiden!
Abb. 1 Patientin vor und nach Ohrmuschelplastik, Operationsbericht aus den Gerichtsakten.
Im Folgenden sind aus medizinischer und rechtlicher Sicht die wichtigsten Anforderungen an einen Operationsbericht zusammengestellt.
Literatur
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1
Berufsordnung für Ärztinnen und Ärzte
http://www.bundesaerztekammer.de
- 2 Theissing J. Postoperative Versorgung. In: Theissing J, Rettinger G, Werner JA (Hrsg) HNO-Operationslehre. Stuttgart: Thieme; 2006: 8
- 3 Weller E. Ärztliche Aufklärungspflicht bei Behandlungsalternative und Eingriff mit hoher Risikodichte – Umstellungsosteotomie. MedR. 2010; 28 108-111
- 4 Sundmacher J. Umfang der ärztlichen Dokumentationspflicht und beweisrechtliche Auswirkungen einer Verletzung dieser Pflicht. MedR. 2008; 26 374-377
- 5 Feldmann H, Alberty J, Brusis T. Rechtsgrundlagen. In: Feldmann H. Das Gutachten des Hals-Nasen-Ohren-Arztes Stuttgart: Thieme; 2006: 66-68
- 6 Wienke A. Aufklärung vor TumorexstirpaÂtion am Hals. Laryngo-Rhino-Otol. 2006; 85 665-666
- 7 Stark T, Rosenberger D, Dazert S, Gurr A. Stellenwert des Neuromonitorings für die Schilddrüsenchirurgie. Laryngo-Rhino-Otol. 2010; 89 25-28
- 8 Weller E. Arztpflichten bei der Erstellung von Operationsberichten. MedR. 2007; 25 305-308
- 9 Wienke A, Janke K. Vom Operationsbericht zum Abrechnungsbetrug. Laryngo-Rhino-Otol. 2008; 87 118-120
-
10
Spickhoff T.
Die Entwicklung des Arztrechts 2006/2007 in NJW 2007 (Heft 23) S. 1629, 1635
-
11
BGH MedR
1993;
430 ff
Dr. med. Gerlind Schneider
Oberärztin
HNO-Klinik des Universitätsklinikums Jena
Lessingstraße 2
07740 Jena