OP-Journal 2011; 27(1): 34-40
DOI: 10.1055/s-0030-1271095
Artikel zum Leitthema
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Planung, Vorbereitung und Nachkontrolle bei Operationen von degenerativen Erkrankungen der Wirbelsäule

Planning, Preparation and Follow-Up of Operations for Degenerative Diseases of the Spine
Martin Lorenz
,
Eckhard Rickels
,
Kathrin König
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Publication History

Publication Date:
12 July 2011 (online)

Zusammenfassung

Die Problematik der degenerativen Wirbelsäulenleiden ist in der ärztlichen Praxis ein häufiges Vorkommnis. Bei einem ansteigenden Altersdurchschnitt der Patienten und der Bereitschaft, auch in hohem Alter operativ einzugreifen, ist eine weitere Zunahme der Bedeutung abzusehen. Die moderne Radiologie ermöglicht eine genaue morphologische Darstellung der Läsionen. Diese Befunde müssen jedoch mit der Klinik korreliert werden. Bei jüngeren Patienten überwiegen monokausale Veränderungen, wie z.B. ein Bandscheibenvorfall. Bei älteren kommt es immer mehr zu einem Mischbild von knöchernen, ligamentären und diskogenen Veränderungen mit häufig multisegmentaler Ausbreitung. Entlang der Wirbelsäule sind die Veränderungen der LWS zahlenmäßig im Vordergrund. Die häufigste Ursache, die zur Operation führt, besteht bei Kompressionssyndromen. Zur Beurteilung der OP-Indikation müssen im Vorfeld eine möglichst enge Abgrenzung von beschwerdeauslösenden Veränderungen und insbesondere auch die Komorbiditäten beachtet werden. Auch diese können das Nutzen-Risiko-Verhältnis nachhaltig beeinflussen. Gleichzeitig macht der Kostendruck im Gesundheitswesen eine möglichst ökonomische Behandlung sinnvoll mit Verlagerung von wesentlichen Anteilen der Diagnostik in den prästationären Bereich.

Abstract

The frequency of consultations concerning degenerative alterations of the adult spine is increasing in medical practice. The age of the patients is also increasing as well as the willingness to treat even aged persons. Radiological examinations reveal detailed information of the lesions. However, a close correlation to the clinical findings is mandatory. In younger people typically circumscribed lesions appear, such as a disc herniation, for example. Degenerative changes of the spine produce a mixture of bony, ligamentous and discogenetic disorders and coact frequently in multilevel affections with a predominance in the lumbar region. In the majority of cases the symptoms are caused by neural compression. The indication for surgery should respect the plausibility of symptoms and radiological findings as well as comorbidities, which may have an effect on the relationship between risks and benefit. The cost pressure in the public health services leads to a shifting of an essential percentage of the diagnostic procedures into the prehospital phase.