Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8(2): 63
DOI: 10.1055/s-0031-1271488
Standorte und Horizonte

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Senologie – gestern, heute, morgen ist die Devise

Grußwort des Berufsverbandes der Frauenärzte (BVF)Christian Albring Präsident des Berufs­verbandes der Frauenärzte
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
17. Juni 2011 (online)

Gestern war die Diagnose Mammakarzinom eine Geißel für die Betroffenen und die Furcht vor ihrer Stellung groß. 

Gestern wurden Tumore zu spät erkannt, und gestern war die Therapie des Mammakarzinoms uneinheitlich und extrem belastend. 

Gestern haben jedoch die FrauenärztInnen die „Brust“ unter ihre Fittiche genommen. Sie waren die Urheber – und sind heute die Garanten – des Erfolges. 

Heute schon profitieren die Frauen von der ganzheitlichen Krebsfrüherkennung in den Praxen der niedergelassenen FrauenärztInnen. Die Erfolgszahlen sind außergewöhnlich. Anders als in allen anderen Ländern gehört die Mamma zum Vor­sorgeprogramm. Heute sind die Frauen in der glücklichen Lage das Mammografiescreening als weiteren Baustein ihrer individuellen Krebsvorsorge bzw. -früherkennung zu nutzen. Ein Fortschritt ist nachweisbar. Mehr Tumoren werden früher erkannt. Die Teilnahmerate ist jedoch nicht befriedigend. Das Ziel aller Beteiligten muss es daher sein, diese zu steigern. Den Niedergelassenen kommt die größte Aufgabe zu. Sie müssen zwingend mit in die Therapie- und Krankenhausplanung einbezogen werden, sonst kann mit ihrer Compliance nicht gerechnet werden. 

Heute profitieren die Frauen von den Leitlinien, die bundesweit eine die einheitliche Therapie des Mammakarzinoms garantieren. Sie sollten ausschließlich das Wohl der Patientinnen präferieren. 

Morgen erwarten wir, dass durch die gemein­samen Anstrengungen aller beteiligten Fachgruppen die Inzidenz der gut- und bösartigen Tumore der Mamma weiter zurückgeht. Morgen erwarten wir auch, dass Frauen Ihre Hormonersatzthera­pie ohne Angst vor der Wachstumsbegünstigung ­eines Mammakarzinoms anwenden. Die sachliche Auseinandersetzung der „Fachleute“ mit der Hormonersatzbehandlung ist eine conditio sine qua non. 

Morgen droht den GynäkoonkologInnen andererseits, dass ihnen die onkologische Therapie und Nachsorge verloren geht. Eine einseitige Besserstellung anderer Therapeuten gegenüber den ­Betreuern der Frauen, die sie ganzheitlich ver­sorgen, gerät zum Nachteil der Frauen. Die Compliance und die Therapieerfolge wären weiter rückläufig. Deshalb darf dieser Fall nie eintreten. 

Dafür, dass aus dem Gestern für die Patientinnenversorgung von Morgen die Konsequenzen ge­zogen werden, und dass es weiter bergauf geht, steht die Deutsche Gesellschaft für Senologie mit den verschiedenen in ihr integrierten Fachgruppen. 

Mit ihrem und dem von den Sektoren propagierten Willen in friedlicher Koexistenz zum Wohle der Patientinnen zusammenarbeiten eröffnen sie den Frauen einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. 

Dr. med. C. Albring

Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte e. V.

Elmsstraße 14

30657 Hannover

eMail: dr.albring@t-online.de