Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8(2): 89
DOI: 10.1055/s-0031-1271508
Leitlinien – Meilensteine für Diagnostik und Therapie

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Versorgungsforschung – BRENDA und die Folgen

A. Wöckel, R. Kreienberg (Leitlinienkoordinator der S3-Leitlinie „Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms“ und 2. Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe)
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Publication Date:
17 June 2011 (online)

Leitlinien als Grundlage einer Versorgungsoptimierung

Trotz kontinuierlicher therapeutischer Verbesserungen stellt das Mammakarzinom ein gesundheitspolitisch und -ökonomisch relevantes Versorgungsproblem dar. Um eine evidenzbasierte Versorgung zu ermöglichen, wurde bereits 2004 die erste nationale „S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms“ unter der Federführung der Deutschen Krebs­gesellschaft (DKG) entwickelt. Nach den Kriterien der evidenz­basierten Medizin (EbM) erfolgte eine systematische Recherche und im Anschluss eine Selektion der klinisch und methodisch relevanten Studien, bevor aus den extrahierten Ergebnissen nach Konsensusprozessen entsprechende Empfehlungen und Statements formuliert werden. Damit beruht die erste S3-Leitlinie zur Behandlung des Mammakarzinoms und deren erste Aktua­lisierung von 2008 auf der derzeit best verfügbaren Evidenz und den zugrunde liegenden methodisch hochwertigen Studien. Im Umkehrschluss ist jedoch unklar, ob durch die Anwendung der Leitlinienempfehlungen (leitlinienkonformes Verhalten) bestimmte Outcomes des definierten Versorgungsproblemes, wie z. B. rezidivfreies Überleben oder auch Gesamtüberleben, überhaupt verbessert werden können, da Studien zu dieser Frage in der Versorgungsforschung bisher kaum durchgeführt wurden. 

PD Dr. med. A. Wöckel

Universitätsfrauenklinik Ulm

Prittwitzstr. 43

89075 Ulm

Email: achim.woeckel@uniklinik-ulm.de

Prof. Dr. med. R. Kreienberg

Ärztlicher Direktor der Universitätsfrauenklinik Ulm

Prittwitzstr. 43

89075 Ulm

Email: rolf.kreienberg@uniklinik-ulm.de