Frauenheilkunde up2date 2011; 5(4): 214-216
DOI: 10.1055/s-0031-1271566
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Ist die axilläre Lymphonodektomie noch zeitgemäß?

G. Helms1 , T. Fehm1 , D. Wallwiener1 , T. Kühn2
  • 1Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen
  • 2Frauenklinik Klinikum Esslingen, Esslingen
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Publication Date:
23 August 2011 (online)

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Einleitung

In der operativen Behandlung des Mammakarzinoms diente die Entfernung der ipsilateralen axillären Lymphknoten bis etwa 1985 dem therapeutischen Ziel, möglichst alle Tumorzellen zu entfernen. Nachdem das Mammakarzinom Anfang der 1980er-Jahre als systemische Erkrankung verstanden wurde, erfolgte die axilläre Lymphknotenentfernung aus diagnostischen Gründen, um den histopathologischen Lymphknotenstatus (pN) zu erfassen und eine individualisierte, prognoseabhängige adjuvante (System-)Therapie zu ermöglichen. 1993 beschrieben Krag et al. erstmals die Anwendungen der Sentinelnode-Biopsie (SNB) beim Mammakarzinom [1]. 1999 wurde die erste Feasibility-Studie in Deutschland publiziert. Es folgte eine Multicenterstudie zur Validierung des Verfahrens [2]. Im gleichen Jahr erschien unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Senologie ein interdisziplinär abgestimmter Konsensus, der Qualitätskriterien für die SNB in der klinischen Routine festlegte. Unter großer internationaler Beachtung wurde dieser Konsensus 2005 in Cancer publiziert [3]. Im Jahr 2008 wurde die differenzierte Empfehlung zur SNB in die deutsche S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms aufgenommen [4].