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DOI: 10.1055/s-0031-1271998
Mediastinale und hiläre Ultraschall-geführte Zangenbiopsie in der klinischen Routine
Hintergrund: Die Bedeutung der endobronchialen Ultraschall-geführten transbronchialen Nadelaspiration (EBUS-TBNA) mit Gewinnung zytologischen Materials ist für das Staging des nicht kleinzelligen Lungenkarzinoms unstrittig. In der Abklärung mediastinaler Lymphadenopathien unbekannter krankheitsspezifischer Zuordnung ist die Gewinnung von Material zur histologischen Beurteilung wünschenswert. Hierfür bietet sich das bisher wenig verbreitete Verfahren der endobronchialen Ultraschall-geführten mediastinalen Zangenbiopsie (EBUS-Zangenbiopsie) an.
Fragestellung: Ziel der vorliegenden Studie war, den Stellenwert der EBUS-Zangenbiopsie im Vergleich zur EBUS-TBNA zu ermitteln.
Methodik: Die Daten 33 konsekutiver Patienten mit hilären oder mediastinalen Raumforderungen wurden analysiert. Bei allen Patienten wurde nach EBUS-TBNA mit einer 22-Gauge-Nadel über die entstandene Öffnung mit einer 21-Gauge-Zange eine EBUS-Zangenbiopsie durchgeführt. Die Trefferquoten beider Verfahren wurden verglichen. Zudem wurde die Trefferquote der EBUS-Zangenbiopsie in Abhängigkeit von der Biopsatgröße, die der EBUS-TBNA in Abhängigkeit von der Gewinnung von Zellblöcken ermittelt.
Ergebnisse: Bei einem Durchmesser der Lymphome von 18,4±8,8mm wurden die Regionen 4LR, 7, 10LR, 11LR, 12LR biopsiert. Die Trefferquote der EBUS-Zangenbiopsie war signifikant (p=0,01)höher im Vergleich zur EBUS-TBNA (75,8 versus 39,4%). Zangenbiopsate ≥3mm erbrachten häufiger eine spezifische Diagnose als Zangenbiopsate <3mm (94,1 versus 56,3%). Wenn ein Zellblock gewonnen wurde, ergab sich für die EBUS-TBNA ein größerer Anteil diagnostischer Resultate (60,0 versus 22,2%). Die Zangenbiopsie wiederum war der Zellblocktechnik mit 93,3 versus 60,0% überlegen.
Schlussfolgerung: Die EBUS-Zangenbiopsie sollte in der bronchoskopischen Diagnostik ungeklärter mediastinaler Raumforderungen häufiger als bisher eingesetzt werden.