Pneumologie 2011; 65 - V150
DOI: 10.1055/s-0031-1272014

HFOV bei Patienten im progredienten Lungenversagen unter konventioneller Beatmung

J Kraßler 1, D Koschel 1
  • 1Fachkrankenhaus Coswig GmbH, Zentrum für Pneumologie, Allergologie, Beatmungsmedizin, Thorax- und Gefäßchirurgie

Einleitung: Zur Aufrechterhaltung einer lungenprotektiven Beatmung wurde die Hochfreqenz-Oszillation-Ventilation (HFOV) bei Patienten mit schwersten Oxygenierungsstörungen und schwerer, therapierefraktärer Hyperkapnie angewandt.

Methode: Seit 2008 wurden 24 (14 survivors, 10 nonsurvivors) Patienten mit der HFOV behandelt. Als Ursachen des akuten respiratorischen Versagens bestand bei 20 Patienten eine primär pneumologische Lungenerkrankung (11Pat. mit interstitiellen Lungenerkrankungen, 5 Pat. mit bakterieller Pneumonie, 4 Pat. mit Viruspneumonie, 3 mit nachgewiesener H1N1-Infektion), 4 Patienten wurden postoperativ beatmet. Die mittlere Behandlungsdauer betrug 5 Tage (1–20 Tage. Blutgasanalysen wurden unter konventioneller Beatmung (conv), unmittelbar nach Beginn der HFOV-Beatmung (HFOV1), innerhalb 8 Stunden nach Beginn (HFOV2), während der HFOV (HFOV3), vor Beendigung der HFOV-Beatmung (HFOV4) und kurz nach Umstellung auf die konventionelle Beatmung (postHFOV) durchgeführt. Statistische Analysen erfolgten mit dem ANOVA-Test für wiederholte Messungen.

Ergebnisse: Bei allen Patienten konnte initial die Oxygenierung bzw. der Oxygenierungsindex (OI) verbessert werden. Ebenso wurde die CO2– Eliminierung signifikant, entsprechend der Bonferroni/Analyse der Unterschiede zwischen den Kategorien und conv (95% Konfidenzintervall) verbessert.

Abb.1: Mittelwerte OI (*=p<0,05 zw. Kategorien survivors (Bonferroni)

Abb.2: Mittelwerte CO2

Schlussfolgerung: Mit der HFOV gelang die Wiederherstellung eines suffizienten Gasaustausches. In Fällen, in denen man mit einer konventionellen, lungenprotektiven Beatmung keine adäquate CO2-Elimination erreichen konnte, waren wir in der Lage, mit der HFOV-Beatmung die arteriellen CO2-Werte signifikant zu senken. Die HFOV könnte eine lungenprotektive Beatmungsstrategie sein, für Patienten, deren Gasaustausch mit einer konventionellen Beatmung nicht mehr suffizient aufrechterhalten werden kann.