Pneumologie 2011; 65 - P386
DOI: 10.1055/s-0031-1272071

Progrediente Knochenläsionen in der Wirbelsäule

M Prediger 1, S Köhler 2, G Deubler 3, D Kirsten 4
  • 1Carl-Thiem-Klinikum Cottbus
  • 2Cottbus
  • 3Praxis für Pathologie Reutlingen
  • 4Krankenhaus Großhansdorf

Kasuistik: Wir berichten über einen 37-jährigen Patienten, der seit 2009 über chronische Rückenbeschwerden klagt. Zunächst wurde der Patient in einer orthopädischen Ambulanz mittels Analgesie und Physiotherapie konservativ behandelt. Bei Bandscheibenprolapssymptomatik im Juni 2009 erfolgte in einem auswärtigen Krankenhaus eine Nukleotomie L5/S1 linksseitig. Nach kurzzeitiger Beschwerdelinderung kam es zur Beschwerdeprogredienz, so dass im Dezember 2009 eine Renukleotomie im vorbeschriebenen Bereich mit Spondylodese durchgeführt wurde. Aufgrund einer Gewichtsabnahme von 10 Kilogramm erfolgte die stationäre Aufnahme im Dezember 2009 in einer orthopädischen Klinik zur Abklärung bei Verdacht auf ein malignes Grundleiden. Eine Kernspintomografie zeigte im Vergleich zu den Voruntersuchungen progrediente Knochenläsionen. Im histologischen Befund einer durchgeführten Knochenstanzbiopsie wurden im knöchernen Gewebe Riesenzellen vom Langerhans-Typ sowie eine chronisch- granulierende Entzündung mit umschriebenen Gewebsnekrosen nachgewiesen. Die Ziehl-Neelson-Färbung der Knochenmarkstanze war negativ. Die Einweisung des Patienten in unsere Klinik erfolgte zur weiteren Diagnostik. Die Untersuchung auf Tuberkulose war komplett negativ. Im CT des Thorax zeigten sich ausgeprägte mediastinale Lymphome. Unter dem dringenden Verdacht auf eine isolierte Wirbelsäulensarkoidose begannen wir eine Prednisolontherapie, initial mit 50mg/die. Die Verlaufskontrolle nach 8 Wochen zeigte eine Regredienz der mediastinalen Lymphknoten um ein Drittel, die Knochenläsionen in der Wirbelsäule sind größenidentisch. Daraufhin erfolgte eine Dosisreduktion von Prednisolon auf 30mg/die unter Hinzugabe von Azathioprin 100mg/die.