Pneumologie 2011; 65 - P340
DOI: 10.1055/s-0031-1272309

Ultraschall gesteuerte transbronchiale Kryobiopsien zur Diagnostik peripherer Lungenrundherde

R Eberhardt 1, M Schuhmann 1, N Kahn 1, K Bostanci 2, P Schnabel 1, FJF Herth 1
  • 1Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg – Heidelberg
  • 2Istanbul

Hintergrund:

Periphere Rundherde stellen häufig ein diagnostisches Problem dar, weil mit transbronchialen Zangenbiopsien oft nur unzureichendes Material gewonnen werden kann. Durch die Anwendung von flexiblen Kryosonden (Erbe Medizintechnik, Deutschland) zur Biopsieentnahme lassen sich größere Gewebeproben gewinnen. Durch Einsatz des endbronchialen Ultraschalls (EBUS) in Kathetertechnik lassen sich flexible Kryosonden auch in der Diagnostik peripherer Rundherde einsetzen.

Methodik:

Patienten mit unklaren, peripheren Lungenrundherden bis 4cm in Durchmesser wurden prospektiv in die Studie eingeschlossen. Nach Detektion des Rundherdes mittels radialem EBUS wurden sowohl Zangenbiopsien als auch Kryobiopsien unter Röntgendurchleuchtung entnommen. Die Reihenfolge wurde dabei randomisiert. Der Pathologe war gegenüber der Biopsietechnik verblindet. Neben der diagnostischen Trefferquote der beiden Verfahren wurden die Komplikationen dieser Untersuchung erfasst und die Größe der Biopsate beurteilt.

Ergebnisse:

Bei 20 Patienten konnte in 19 Fällen der Rundherd unter EBUS-Kontrolle erreicht werden. Bei 16 der 19 Patienten (84%) war eine definitive Diagnosestellung durch die bronchoskopische Gewebeentnahme möglich. In 12 Fällen sowohl mit Zange und Kryobiopsie, in 3 nur durch Kryobiopsie und in einem Fall nur durch die Zangenbiopsie (14 NSCLC, 2 COP). Dabei waren die Proben durch die Kryobiopsie signifikant größer. Insgesamt wurde an Komplikationen eine moderate Blutung, die endoskopisch beherrscht wurde, aber kein Pneumothorax beobachtet.

Diskussion:

Die transbronchiale Kryobiopsie ist unter EBUS-Kontrolle sicher durchführbar und zur Gewinnung von histologischen Gewebeproben bei peripheren Rundherden geeignet. Möglicherweise können die so gewonnenen, größeren Gewebeproben die diagnostische Aussagekraft der Bronchoskopie bei pulmonalen Rundherden verbessern.