Radiopraxis 2011; 4(1): 37-48
DOI: 10.1055/s-0031-1272486
CRTE – Continuing Radiological Technologist Education

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Strahlenschutzaspekte bei der Multislice-Computertomografie

G. Stamm
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Publication Date:
29 March 2011 (online)

Moderne MSCT-Geräte erlauben die Durchführung von immer komplexeren Untersuchungen und helfen dabei, bestimmte Fragestellungen zu beantworten, wie es vor Einführung dieser neuen Technik nicht möglich war. Jedoch darf bei dieser Vielseitigkeit und der Komplexität der Gerätetechnik auf der einen Seite natürlich die Strahlenexposition des Patienten auf der anderen Seite nicht außer Acht gelassen werden. Intensive Schulungen und Training der technischen Mitarbeiter sind deshalb zwingend notwendig, damit die Protokolle an die jeweilige Untersuchungsstrategie optimal angepasst werden können und den Mitarbeitern bewusst ist, welche Parameter die Patientenexposition in welcher Weise konkret beeinflussen können. Dieser Artikel soll deshalb einen Anstoß geben, die eigene tägliche Arbeit und Vorgehensweise kritisch zu hinterfragen und in die Diskussion mit dem Einweisungspersonal der Hersteller einzusteigen.

Kernaussagen

  • Untersuchungen mit kurzen Scanbereichen und Kinderprotokolle sollten kritisch hinterfragt werden; gegebenenfalls sollte die Gesamtkollimation verkleinert werden, um das Overranging zu verringern.

  • Auf eine korrekte Lagerung des Patienten und eine vernünftige Einstellung der Dosisautomatik (Rauschindex etc.) muss geachtet werden.

  • Das Dosislängenprodukt (DLP) ist als Maß für die gesamte Strahlenexposition des Patienten die fundamentale Leitgröße für die Referenzwerte in der CT.

  • Die Protokolloptimierung erfolgt schrittweise über die Anpassung der Scanlänge, die Überprüfung des Rekonstruktionsalgorithmus, die Anpassung von mAs-Produkt und/oder Rauschindex und die Anpassung der Röhrenspannung; dabei müssen die am Gerät angezeigten Dosisgrößen CTDIvol und DLP beachtet werden!

  • Dosisautomatiken, Röhrenstromregelungen und weitere technische Neuentwicklungen unterstützen den Anwender dabei, die Strahlenexposition zu minimieren und eine adäquate Bildqualität beizubehalten.

  • Beim Einsatz von Strahlenschutzmitteln muss bei den modernen CT-Geräten mit Röhrenstromregelung sehr genau auf den Mechanismus der Regelung geachtet werden, da sich der Einsatz sonst als kontraproduktiv erweisen kann.

Literatur

Korrespondenzadresse

Dr. Georg Stamm

Medizinische Hochschule Institut für Radiologie

Carl-Neuberg-Str. 1

30625 Hannover Deutschland

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