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DOI: 10.1055/s-0031-1272622
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Kochleaimplantation – Ist die knöcherne Fixierung notwendig?
Publication History
Publication Date:
29 April 2011 (online)
Der klassischen Nahtfixierung über Bohrlöcher steht die periostale Verankerung des Kochleaimplantats gegenüber, die bei Kindern erfolgreich eingesetzt wurde. Molony et al. haben die Operationskomplikationen beider Methoden auch für Erwachsene verglichen. Laryngoscope 2010; 120: 1837–1839
Die Autoren untersuchten retrospektiv die Daten von 285 Patienten und kamen zu dem Schluss, dass sich die Komplikationsraten nicht unterschieden. Die Operierten waren 12–86 Jahre alt. 141 waren Kinder oder Jugendliche. 222 Implantate erfolgten mit knöcherner und 63 mit periostaler Fixierung. Die Nachbeobachtungszeit betrug durchschnittlich 2,4 Jahre bzw. 7,2 Monate. Die Gruppen unterschieden sich nicht wesentlich hinsichtlich der Altersverteilung, der Ursache der Gehörlosigkeit, der audiometrischen Basisdaten oder der verwendeten Implantattypen.
In der Gruppe mit Knochenverankerung hatten 12,2% Komplikationen. Davon waren 4,1% schwerwiegend. Bei der periostalen Technik betrug die Komplikationsrate 9,5% (Major 0%). Der Unterschied war nicht signifikant (p=0,572). Der Vergleich hinsichtlich spezifischer Operationskomplikationen, wie Implantatextrusion, Serome, Hämatome usw., ergab keine bedeutsamen Unterschiede. Eine Device-Migration, Meningitis oder Fazialisparese kamen in beiden Gruppen nicht vor.
Der Vergleich der Fixationsmethoden für Erwachsene und junge Patienten (<19 Jahre) erbrachte keine Unterschiede für schwerwiegende (p=0,5849) und leichtere (p=0,2515) Komplikationen. Die Analyse möglicher spezifischer Operationsfolgen änderte diese Ergebnisse nicht.
Zu den Ergebnissen räumen die Autoren einschränkend ein, dass die Nachbeobachtungszeit in der Gruppe mit periostaler Fixierung deutlich kürzer war, sodass mögliche Spätkomplikationen noch nicht auszuschließen seien. Demgegenüber vermuten sie eine Abnahme der Operationskomplikationen bei periostaler Verankerung durch eine mit der Zeit zunehmende Fertigkeit der Operateure im Gebrauch dieser Technik.