Zum Geleit – Manual "Reisemedizin praktisch"

Reisemedizin hat sich im modernen Zeitalter von Massentourismus und globalem Business zu einem wichtigen ärztlichen Tätigkeitsfeld entwickelt. Es erfordert vom beratenden Arzt neben den klassischen medizinischen Fachkenntnissen ein breites Spektrum von zusätzlichen Spezialkenntnissen über Umweltverhältnisse und Lebensumstände in fremden Ländern und Kulturen, wenn er Patienten qualifiziert zur gesundheitlichen Vorsorge bei Auslandsreisen beraten will.

In der ärztlichen Ausbildung ist die Reisemedizin bisher kaum berücksichtigt. Die notwendige Qualifikation muss sich der Arzt im Rahmen der berufsbegleitenden Fortbildung aneignen. Vielen Kolleginnen und Kollegen fällt es dabei schwer, die primär präventivmedizinische ausgerichtete zeitintensive reisemedizinische Beratung in den vorwiegend kurativ orientierten Praxisalltag zu integrieren.

Das vorliegende Manual ist für Ärzte, die Reisemedizin verstärkt in ihre Praxis integrieren möchten. Es gibt Hinweise und Anregungen, wie sie erfolgreich eine reisemedizinische Sprechstunde betreiben können und gleichzeitig auch im Rahmen eines Qualitätszirkels für Reisemedizin ihre besonderen reisemedizinischen Fachkenntnisse "up to date" halten und sogar noch erweitern können. Es ist der Verdienst der Autoren, engagierte Mitarbeiter im Deutschen Fachverband Reisemedizin e. V., die wichtigsten Grund-lagen für die reisemedizinische Beratungspraxis übersichtlich und für jeden Arzt leicht nachvollziehbar in dem Manual zusammengefasst zu haben.

Auch für den langjährig reisemedizinisch beratenden Arzt ergeben sich bei Studium des Manuals durchaus noch Anregungen und Ansätze für eine Optimierung der eigenen Sprechstunde. Besonderer Dank und Anerkennung gilt Dr. Rosemarie Mazzola, Freiburg, deren Initiative und unermüdlichen Bemühungen das Zustandekommen des Manuals zu verdanken ist.

Für den Fachverband ist das Manual Ausdruck und Bestätigung seiner Arbeit und seiner Bemühungen, die Reisemedizin in der ärztlichen Praxis als ein wichtiges ärztliches Beratungsfeld zu verankern. Bleibt zu wünschen, dass das Manual eine entsprechend große Verbreitung in der Ärzteschaft findet und dazu beiträgt, neue Mitglieder für den Fachverband zu gewinnen.

Prof. Dr. Erich Kröger, Luzern (Schweiz)