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DOI: 10.1055/s-0031-1273052
Praktikabilität und Akzeptanz orofaszialer Übungen bei Patienten mit OSAS
Einleitung/Fragestellung:
Aktuelle Studien belegen, dass ein Training der orofaszialen Muskulatur bei Pat. mit mittelgradigem OSAS zu einer AHI-Reduktion und Symptomverbesserung führt. Orofasziale Übungen zur Stärkung der dilatierenden Muskeln könnten eine Behandlungsalternative oder – ergänzung bei diesem Patientenkollektiv darstellen. Ziel unserer Untersuchung war es, die Therapiebereitschaft, die Patientenakzeptanz und subjektive Einschätzung der Therapieeffekte der selbstständig in häuslicher Umgebung durchgeführten orofaszialen Therapie zu ermitteln.
Patienten/Methodik:
Patienten mit leicht- bis mittelgradigem OSAS erhielten eine 30minütige Anleitung zum selbständigen orofaszialen Training. In einem Fragebogen sollten die Patienten anhand einer visuellen Analogskala in 9 Items abschätzen, ob und wie lange sie in Zukunft die Übungen selbständig durchführen werden und ob sie einen Therapieeffekt erwarten. Zudem erfolgt eine Einschätzung des Schwierigkeitsgrades der Übungen. 3 Monate nach CPAP-Therapiebeginn (5 ohne CPAP) wurden die Patienten im Telefoninterview zur Therapiecompliance und subjektiven Therapieeffekten befragt.
Ergebnisse:
Von 75 (54männlich) angesprochenen Patienten mit leicht- bis mittelgradigem OSAS nahmen 28 (37%) (19männlich) an der Schulung zur orofaszialen Therapie teil. Das mittlere Alter betrug 50,3±9,9 Jahre, der BMI 30,3±7,23kg/m2, der ESS 9,3±4,6 und der AHI 11,8±10,4. 16 Patienten (57%) nahmen an der Follow-up-Befragung teil. In der ersten Befragung wurde das orofasziale Training als angenehm und praktikabel angegeben. Die Therapiebereitschaft war hoch. Bei der ersten Befragung, wurde eine Übungszeit von 24min erwartet, Im Follow-up fand sich eine Abnahme der Therapiedauer und – frequenz. Die Therapiedauer wurde mit 7,2±7,4min angegeben.
Diskussion:
Die dauerhafte Durchführung der orofaszialen Therapie bei leicht- bis mittelgradigem OSAS erweist sich in dem untersuchten Kollektiv als eingeschränkt praktikabel. Die berichtete Therapiedauer lag bei weniger als 1/4 der geplanten Zeit. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um die optimale Übungsdauer zum Erreichen eines Therapieeffektes zu ermitteln.