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DOI: 10.1055/s-0031-1273242
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Endometriose der Bauchwand: eine schwierige Differenzialdiagnose
Publikationsverlauf
eingereicht: 23.11.2010
angenommen: 20.2.2011
Publikationsdatum:
25. März 2011 (online)
Einführung
Die Endometriose wird als ektopisches Vorhandensein von endometrialem Drüsengewebe außerhalb des Cavum uteri definiert. Die Häufigkeit der Endometriose in der Gesamtbevölkerung wird von den meisten Autoren auf 5 – 10 % geschätzt; dabei verursacht die Erkrankung eine hohe Morbidität unter geschlechtsreifen Frauen. Zu den typischen klinischen Manifestationen gehören chronische Unterleibschmerzen, atypische Blutungen, Dyspareunie und Infertilität. Ätiologie und Pathogenese sind noch nicht ausreichend geklärt. Ektopisches endometriales Gewebe ist hormonsensitiv und die Symptome spiegeln oft den hormonellen Zyklus der Frau wider. So kommt es zu periodischen Einblutungen, die langfristig zu Fibrose und Verwachsungen zu den umgebenden anatomischen Strukturen führen.
Die häufigsten Lokalisationen sind pelvin: Adnexen, Ligamenta uteri, Peritoneum, Dünn- und Dickdarm sowie Harnblase. Extrapelvine Lokalisationen sind deutlich seltener, wurden jedoch an Nieren, Omentum, Darm, Lymphknoten, Lungen, Pleura, Extremitäten und der Bauchdecke beschrieben.
Die klassische Einteilung unterscheidet nach Lokalisation die Endometriosis genitalis interna und externa sowie die Endometriosis extragenitalis. Bisher erarbeitete Stadieneinteilungen weisen vielfältige Unzulänglichkeiten auf. Am weitesten verbreitet ist die Klassifikation der American Society for Reproductive Medicine. Der in den letzten Jahren eingeführte ENZIAN-Score berücksichtigt zusätzlich retroperitoneale Lokalisationen und hat sich in der klinischen Anwendung zunehmend bewährt.
Andrei Serban Dumitrescu
HELIOS Klinikum Berlin – Buch
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