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DOI: 10.1055/s-0031-1273311
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Emphysematöse Pyelonephritis: eine ungewöhnliche klinische Erstmanifestation
Publikationsverlauf
eingereicht: 3.1.2011
angenommen: 4.3.2011
Publikationsdatum:
12. April 2011 (online)
Einleitung
Die emphysematöse Pyelonephritis (EPN) ist eine bereits seit langer Zeit bekannte Erkrankung. Die Erstbeschreibung erfolgte bereits 1898 (Huang Kelly HA, MacCallum WG. JAMA 1898; 31: 375 – 381), der Begriff „EPN” wurde erstmalig 1962 von Schultz und Klorfein verwendet. Die EPN wird definiert als eine potenziell lebensbedrohliche, nekrotisierende Infektion des Nierenparenchyms, die durch bakterielle Gasbildung innerhalb des Nierenparenchyms gekennzeichnet ist (Pontin AR, Barnes RD. Nat Rev Urol 2009; 6: 272 – 279). Man nimmt an, dass 3 Voraussetzungen zur Entstehung einer EPN erforderlich sind: die Anwesenheit von gasbildenden Bakterien, hohe Glukosespiegel im Gewebe und eine reduzierte Gewebsperfusion (Huang JJ, Tseng CC. Arch Intern Med 2000; 160: 797 – 805).
Klinisch gibt es kein einzelnes typisches Zeichen, mit dem sich Patienten mit einer EPN manifestieren. Die Diagnose wird oft verzögert durch diffuse und gering ausgeprägte Symptome. Diese reichen von diffusen Flankenschmerzen (dem häufigsten Befund) über Bauchschmerzen mit Fieber und Erbrechen bis hin zu Schwindel, Bewusstseinsstörungen, Schockzuständen und akutem Nierenversagen. Pyurie und erhöhtes Serum Kreatinin werden bei fast allen Patienten gefunden (Pontin AR, Barnes RD. Nat Rev Urol 2009; 6: 272 – 279).
Die Diagnosestellung ist heute eine Domäne der CT, in einigen Fällen führen jedoch auch andere diagnostische Verfahren zur Diagnose.
Dr. Christian Scharwächter
HELIOS-Klinik Wuppertal, Klinikum der Privaten Universität Witten/Herdecke
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