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DOI: 10.1055/s-0031-1273312
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Unklarer Halstumor bei einem jungen Mädchen
Publikationsverlauf
eingereicht: 13.1.2011
angenommen: 4.3.2011
Publikationsdatum:
12. April 2011 (online)
Einführung
Bei den differenzialdiagnostischen Überlegungen zu Halstumoren werden zervikale Thymuszysten durch ihr seltenes Auftreten häufig nicht einbezogen, sodass die korrekte Diagnose in der Regel erst durch die histologische Aufarbeitung des entnommenen Präparats gestellt wird (Obermann EC et al. HNO 1999; 47: 821 – 824).
Der Thymus stellt ein Derivat des Kopfdarms aus der 3. und 4. Schlundtasche dar. Aufgrund seiner embryonalen Entwicklung kann die von ihm abstammende Thymuszyste jegliches Niveau des regulären Descensus der Thymusdrüse vom foramen caecum auf Kieferwinkelhöhe bis ins obere Mediastinum betreffen. Ungeklärt ist die dabei vorzugsweise linksseitige Lokalisation. Neben angeborenen gibt es auch erworbene Thymuszysten, die in der Regel multilokulär und häufig Folge einer Entzündung oder eines Tumors sind.
Die präoperative Diagnose erfolgt mittels Sonografie, CT und MRT.
Thymuszysten sind in der Regel asymptomatisch, 6 % führen aufgrund ihrer Massenwirkung zu Dysphagie, Dyspnoe, Halsschmerzen, Stridor und Rhonchus (Perez-Bóscollo AC et al. Braz J Otorhinolaryngol 2010; 76: 538).
Dr. Lukas Egger
Universitätsklinikum Regensburg
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