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DOI: 10.1055/s-0031-1273314
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Ein Patient mit starken Kopfschmerzen: die Differenzialdiagnose der Obstruktion des Sinus transversus
Publikationsverlauf
eingereicht: 1.2.2011
angenommen: 15.3.2011
Publikationsdatum:
05. April 2011 (online)
Einleitung
Sinus- und Venenthrombosen (SVT) sind gefürchtete Ursachen von unklaren Kopfschmerzen: Sie betreffen gerade jüngere und ansonsten gesunde, in der Mehrzahl weibliche Patienten (Stam J. N Engl J Med 2005; 352: 1791 – 1798). Die Häufigkeit der SVT bei Patienten mit täglichen Kopfschmerzen wird mit bis zu 10 % angegeben (Quattrone A et al. Neurology 2001; 57: 31 – 36).
Die Symptomatik von SVT ist vielgestaltig und beinhaltet dumpfe holocephale Kopfschmerzen durch den erhöhten intrakraniellen Druck (Stam J. N Engl J Med 2005; 352: 1791 – 1798) genauso wie Krampfanfälle oder neurologische Ausfälle. Betroffen sind am häufigsten Sinus sagittalis superior und sinus transversus (Leach JL et al. Radiographics 2006; 26: S19–S41; discussion S42–S43).
Die rasche Diagnostik der SVT ist zur Indikation der Therapie notwendig (Leach JL et al. Radiographics 2006; 26: S19–S41; discussion S42–S43) und erfolgt heute bevorzugt mit der Kernspintomografie (MRT); kontrastverstärkte Computertomografie oder auch die Angiografie können die Diagnose ebenfalls stellen, allerdings mit dem Nachteil der Kontrastmittelgabe und Anwendung ionisierender Strahlung.
Typisch wird dabei das ausgefüllte Dreieck des Konfluens sinuum angesehen, wobei auch runde Formationen/Aussparungen im Bereich der Sinus typisch sein sollen (Boukobza M et al. Neurology 2007; 69: 808).
Ursächlich wird meist eine Kombination aus genetischer Koagulationsneigung und prothrombotischen Faktoren (Rauchen, Pille, Trauma) angesehen (Stam J. N Engl J Med 2005; 352: 1791 – 1798).
Die Therapie der SVT erfolgt meist in Form einer Antikoagulation mit Marcumar über 6 Monate, ähnlich wie bei der tiefen Beinvenenthrombose, nachdem auch der Verlauf beider Erkrankungen ähnlich zu sein scheint (Gosk-Bierska I et al. Neurology 2006; 67: 814 – 819).
Dr. Wolfgang Freund
Universitätsklinikum Ulm
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