Rofo 2011; 183(6): 575-576
DOI: 10.1055/s-0031-1273333
Der interessante Fall

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Differenzialdiagnose zerebrale Blutung im Rahmen einer Gefäßmalformation versus pigmentierte Metastase eines malignen Melanoms

M. Müller, B. L. Schmitz, M. Schick
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Publikationsverlauf

eingereicht: 7.1.2011

angenommen: 22.3.2011

Publikationsdatum:
12. April 2011 (online)

Einführung

Bei der Diagnostik intrazerebraler Metastasen im Rahmen eines malignen Melanoms zeigen die melanotischen Tumore bekanntlich ein typisches Erscheinungsbild mit einer hohen Dichte in der nativen Computertomografie (CT) sowie in den meisten Fällen ein hohes Signal in T 1 ohne vorherige Kontrastmittelgabe und hypointens in T 2 (Akimasa U et al. Neurol Med Chir 1990; 30: 143 – 146). Die Ursache dieses klassischen Signalverhaltens wird in der Literatur sowohl auf den Pigment-/Melaningehalt des Tumors als auch auf Blutabbauprodukte zurückgeführt, da Melanommetastasen auch zu der Gruppe intrazerebraler Metastasen gehören, welche zu Einblutungen neigen (Ashok J et al. AJR 2008; 191: 22 – 24).

Im intrazellulären Methämoglobinstadium im Zeitraum von ca. 3 – 7 Tagen nach Ereignis stellt sich Blut in der MRT T 1 hyperintens und T 2 hypointens dar. Anhand der Signalintensität ist dadurch eine Unterscheidung zwischen einem melanotischen Tumor und einer primären Blutung nicht möglich. Da zudem melanotische Tumoren eine hohe Dichte in der nativen CT aufweisen, ist die Differenzierung zu einer zerebralen Blutung schwierig.

Marguerite Müller

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