Rofo 2011; 183(8): 758-760
DOI: 10.1055/s-0031-1273448
Technische Innovationen

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Technische Mitteilung: Fehlplatzierter 13F-Shaldonkatheter in der A. subclavia – kontrollierte Entfernung mit einem unterdimensionierten 8F-Kollagen-Verschlusssystem (AngioSeal®) und endovaskulärer Ballonfixation

Technical Note: Misplaced 13F-Dialysis Catheter in the Subclavian Artery – Controlled Removal with an Undersized 8F-Collagen Closure System (AngioSeal®) and Endovascular Balloon FixationH. Bovenschulte, D. H. Chang, G. Michels, M. Kochanek, T. Liebig, C. Bangard
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Publikationsverlauf

eingereicht: 8.12.2010

angenommen: 2.5.2011

Publikationsdatum:
11. Juli 2011 (online)

Einleitung

In der Literatur wird für die Blindpunktion der V. subclavia zur Anlage temporärer Venenverweilsysteme eine akzidentelle Punktion der A. subclavia in bis zu 3,7 % der Fälle beschrieben (Mansfield PF et al. NEJM 1994; 331: 1735 – 1738). Wird bei der Punktion bereits bemerkt, dass es sich um das arterielle Gefäß handelt, so ist eine sofortige Entfernung der zumeist dünnen Punktionsnadel aus dem Gefäßlumen unter lokaler Kompression relativ gefahrlos möglich, größere Blutungen sind in der Regel nicht zu erwarten. Anders verhält es sich, wenn die primäre Fehlpunktion nicht bemerkt wird und in Seldinger-Technik großlumige Zugänge gelegt werden. Ein einfaches Entfernen eines solchen fehlplazierten Zugangs ist obsolet, da eine ausreichende Kompressionsmöglichkeit der A. subclavia von außen wegen des Verlaufs unter der Klavikula nicht gegeben ist und somit beim Herausziehen eine unkontrollierbare Blutung die Folge sein kann. In der Literatur wird in solchen Fällen entweder die lokal-chirurgische Lösung mit Darstellung des Gefäßes und Übernähung genannt, die endoluminale Abdichtung mit ummantelten Stents oder die Entfernung des Zugangs unter Nutzung verschiedener Okklusions-Systeme. Insbesondere bei sehr großlumigen Zugängen steht allerdings nicht immer und überall ein Verschlusssystem der benötigten Größe zur Verfügung. Zudem ist die Anwendung „off-label”, da dezidierte Verschlusssysteme für die A. subclavia nicht verfügbar sind. Im Folgenden berichten wir über die erfolgreiche Entfernung eines großen doppellumigen 13F-Dialysekatheters aus der A. subclavia unter Nutzung eines erheblich kleineren kollagenbasierten Verschlusssystems mit passagerer Fixierung durch einen endoluminalen Ballonkatheter.

Dr. Henning Bovenschulte

Dept. of Radiology, University Hospital of Cologne

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