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DOI: 10.1055/s-0031-1273788
Hochsalzdiät führt im Mausmodell einer genetisch reduzierter Nephronenzahl zu Polyurie und Albuminurie
Eine reduzierte Nephronenzahl wird als Risikofaktor einer Hypertonie und Aggravierung von Nierenerkrankungen angesehen, ohne dass die genauen Pathomechanismen geklärt wären. Das Tiermodell der heterozygoten GDNF Maus (GDNF±) zeigt eine im Vergleich zu wildtyp Mäusen 30% reduzierte Nephronenzahl und eignet sich daher zum Studium der Veränderungen einer Salzbelastung bei erniedrigter Nephronenzahl. Insgesamt 64 Mäuse (32 GDNF±, 32 wildtyp) im Alter von ca. 1 Jahr wurden entweder für 4 Wochen mit Hochsalz (4% im Futter, 0,9% im Trinkwasser) oder Niedrigsalz (0,03% im Futter, normales Trinkwasser) behandelt. Eine Woche vor Versuchsende wurden die tägliche Urinmenge und die Urinalbuminkonzentration bestimmt; bei Versuchsende erfolgten intraarterielle Blutdruckmessungen und Blutentnahmen. Das Körpergewicht war in allen 4 Gruppen vergleichbar. Die tägliche Urinmenge sowie die Albuminurie war bei beiden Genotypen unter Hochsalzdiät signifikant höher als unter Niedrigsalzdiät; beide Parameter waren wiederum bei GDNF±Mäusen mit niedriger Nephronenzahl signifikant höher als bei wildtyp Mäusen. Ebenso zeigte sich eine erhöhte Elektrolytausscheidung im Urin, während die Serumwerte vergleichbar waren. Der intraarteriell gemessene Blutdruck war in beiden GDNF±Gruppen tendenziell höher als in den wildtyp Gruppen. Fazit: Eine niedrige Nephronenzahl führt im Tiermodell der GDNF±Maus unter Hochsalzbelastung sowohl zu einer Konzentrationsschwäche als Zeichen einer tubulären als auch zu einer Albuminurie als Zeichen einer glomerulären Überlastung.