Klin Padiatr 2011; 223 - P022
DOI: 10.1055/s-0031-1273823

Renale Expression gebräuchlicher Housekeeping-Gene nach experimenteller Plazentainsuffizienz

E Nüsken 1, KD Nüsken 1, Y Birkner 2, H Schneider 3, J Dötsch 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universität Köln, Köln
  • 2Kinder- und Jugendklinik, Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
  • 3Kinder- und Jugendklinik, Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen

Hintergrund: Die A.uterina-Ligatur bei der trächtigen Ratte dient als etabliertes Modell einer experimentellen Plazentainsuffizienz (Nüsken et al., 2008), das häufig genutzt wird, um die epigenetischen Folgen dieser Erkrankung zu untersuchen.

Methoden: Aus Nieren von 30 Wochen alten Ratten nach Ligatur der A. uterina (LIG) oder Scheinoperation des Muttertieres (SOP) sowie von Kontrolltieren (C) wurde mittels quantitativer RT-PCR die Genexpression gebräuchlicher Housekeeping-Gene (ß-Aktin, HPRT, GAPDH, PBGD und 18sRNA) quantifiziert und die Stabilität der Expression mit Hilfe der Software „GeNorm“ (Vandesompele et al., 2002) untersucht. Anschließend erfolgte eine geschlechts- und lokalisationsspezifische (auf Rinde bzw. Mark bezogene) Analyse der Genexpression. Wenn die Genexpression in einer der experimentellen Gruppen signifikant verändert war, wurde zusätzlich ein Western blot durchgeführt.

Ergebnisse: Mittels GeNorm wurden GAPDH, PBGD und 18sRNA als stabil exprimierte Housekeeping-Gene identifiziert und ein entsprechender Normalisierungsfaktor (NF) gebildet. Bei LIG-Weibchen (n=6) zeigte sich eine signifikante Hochregulation der Genexpression von ß-Aktin/NF (p<0.01) und HPRT/NF (p<0.05) in Nierenrinde und -mark gegenüber den Kontrolltieren (n=6); bei den SOP-Weibchen (n=6) war die Genexpression von ß-Aktin/NF im Nierenmark höher als bei den Kontrollen (p<0.01). Bei LIG-Männchen (n=5) hingegen fanden wir eine verminderte Genexpression von ß-Aktin/NF (p<0.05) im Vergleich mit Kontroll-Männchen (n=6). Auf Proteinebene (Western blot) ließ sich die veränderte Genexpression nicht nachvollziehen.

Schlussfolgerung: Epigenetische Veränderungen der renalen Genexpression sind nicht nur an bestimmten Zielgenen möglich, sondern auch an Housekeeping-Genen. Zwei oft verwendete Housekeeping-Gene, ß-Aktin und HPRT, zeigten sich in unserem Modell reguliert und daher nur eingeschränkt als Kontrollen geeignet. Die biologische Relevanz dieser Veränderungen ist unklar.