Klin Padiatr 2011; 223 - P043
DOI: 10.1055/s-0031-1273844

Inadäquate Hitzeschockprotein Antwort in Mesothelzellen nach PD Behandlung

K Rusai 1, R Herzog 1, L Kuster 1, K Kratochwill 1, C Aufricht 1
  • 1Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde; Abteilung für Pädiatrische Nephrologie und Gastroenterologie, Wien, Österreich

Hintergrund: Peritonealdialyseflüssigkeiten (PDF) schädigen Mesothelzellen und führen dadurch zur Fibrosierung und zum zunehmenden Verlust der Ultrafiltrationskapazität des Peritoneums. Hitzeschockproteine (HSPs) können gegen diese Schädigung schützen. Unlängst wurde bei längeren PDF Behandlungszeiten eine abfallende HSP Produktion beobachtet. Ziel dieser Studie ist die Untersuchung dieser inadäquaten Stressantwort auf dem Niveau der Regulationsmechanismen.

Methoden: In dieser Studie wurden Met5a Mesothelzellen mit der PD Lösung „Dianeal“ (PDF) für unterschiedliche Zeiträume (ab 0,5 bis 4 Stunden) behandelt. Als Positivkontrolle für Hitzeschock Antwort wurden Met5a Zellen erhöhter Temperatur ausgesetzt. Die Stressantwort der PDF behandelten Zellen (HSP–72, HSF–1, sowie p38 MAP Kinase Produktion und Aktivierung) wurde mittels Western Blot und „Electrophoretic mobility shift assay“ im Vergleich zu hitzeausgesetzten Zellen untersucht.

Resultate: PDF Behandlungszeiten für länger als 1 Stunde verursachte neben erhöhten LDH Werten eine abfallende HSP–72 Produktion; bei 4 Stunden war HSP–72 nicht mehr nachweisbar. Hitzebehandelte Zellen zeigten eine erhöhte HSP–72 Produktion, die durch die Zugabe von PDF inhibiert werden konnte. HSF–1 Aktivierung waren nur in hitzebehandelten Zellen signifikant erhöht. Aktivierung der p38 MAP Kinase war in PDF und in PDF & Hitze behandelten Zellen komplett blockiert. Mit Normalisierung des pH der PDF wurden diese Effekte auf HSP–72, HSF–1 und p38 weitesgehend reduziert.

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen dass die bei längeren PD Inkubationen beobachtete inadäquate Stressantwort eine Folge einer Azidose bedingten Blockierung der p38 MAPK- HSF–1 Axis sein könnte. Die Normalisierung des niedrigen pH Werts der PDF, repräsentiert dadurch auch aus der Sicht der zellulären Stressantwort ein potenziales Therapietarget dar, um das Überleben von Mesothelzellen während einer PD Behandlung zu verbessern.