Klin Padiatr 2011; 223 - P046
DOI: 10.1055/s-0031-1273847

In-vivo Proteomics Analyse der mesothelialen Stressantwort in der experimentellen Peritonealdialyse

AM Lichtenauer 1, K Kratochwill 2, MH Böhm 1, R Herzog 3, C Aufricht 2
  • 1Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde; Abteilung für Pädiatrische Nephrologie und Gastroenterologie, Wien, Österreich
  • 2Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Kinder und Jugendheilkunde, Kinderdialyse, Wien, Österreich
  • 3Zytoprotec GmbH, Wien, Österreich

Peritonealdialyseflüssigkeiten (PDF) wirken auf Grund ihrer Zusammensetzung zytotoxisch auf peritoneale Mesothelzellen (MZ). In Tiermodellen und klinischen Studien werden oft funktionelle Outcome-Parameter bestimmt, hingegen werden zur Testung der Biokompatibilität von PDF und zur Entschlüsselung zellulärer Mechanismen derzeit hauptsächlich in-vitro Modelle herangezogen. Ziel dieser Studie ist, die zellulären Mechanismen der Stressantwort auf PDF-Exposition in dem Umfeld zu untersuchen, wo sie tatsächlich stattfinden. Proteomics ist eine attraktive Methode, die Expression von Proteinen, als Effektoren der zellulären Mechanismen, auf globalem Niveau zu analysieren. Durch die Kombination etablierter Tiermodelle der experimentellen PD in der Ratte sowie in der Maus und molekularbiologischer Methoden, die den Einblick in die Zellmechanismen erlauben, ist es möglich, die zellulären Vorgänge in Mesothelzellen unter Einwirkung von PDF in-vivo zu charakterisieren. Mittels spezieller Extraktionsmethoden, differenzieller 2D Gelelektrophorese (2D-DIGE) und anschließender massenspektrometrischer Identifikation von Proteinen wurden Proteinexpressionsmuster von Fraktionen der experimentellen PD im Tiermodell erstellt. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass durch eine Kombination von Extraktionsschritten mit ansteigender Detergenskonzentration die Trennung von residualem Plasma inklusive abgelöster MZ und verbleibenden peritonealen MZ möglich ist. Mit Hilfe spezieller Depletionsmethoden für Plasmaproteine und 2D-DIGE ist es einerseits möglich die Zellen der einzelnen Fraktionen zu differenzieren und andererseits die zellulären Mechanismen zu charakterisieren. Mit Hilfe unserer Methode kann das Proteom peritonealer MZ unter Einwirkung von PDF im Tiermodell in-vivo untersucht werden. Weiterführend soll künftig humanes Effluat und die darin enthaltenen Zellen mit dieser Methode analysiert werden um Aussagen zur Übertragbarkeit von Erkenntnissen aus dem Tiermodell in das humane System treffen zu können.