Klin Padiatr 2011; 223 - P047
DOI: 10.1055/s-0031-1273848

Phagozytieren peritoneale Monozyten/Makrophagen aus Effluaten losgelöste Mesothelzellen?

L Kuster 1, MH Böhm 1, K Kratochwill 2, A Spittler 3, C Aufricht 1
  • 1Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Kinder und Jugendheilkunde, Kinderdialyse, Wien, Österreich
  • 2Zytoprotec GmbH, Wien, Österreich
  • 3Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Chirurgie & Core Facility Flow Cytometry, Wien, Österreich

Hintergrund: Eine Form der Blutwäsche bei chronischem Nierenversagen ist die Peritonealdialyse (PD). Dabei kommt es zur Loslösung von Mesothelzellen (MZ), die das Peritoneum auskleiden, und in Folge zu Schäden der Peritonealmembran. Da ein Großteil der Zellen in der Peritonealhöhle phagozytierende Monozyten/Makrophagen (MΦ) sind, ist es Ziel dieser Studie zu untersuchen, ob losgelöste MZ von diesen Zellen aufgenommen werden.

Methoden: Monozyten aus dem PD-Effluat werden mit opsonisierten und fluoreszenzmarkierten E. coli inkubiert und mittels Durchflusszytometrie ihre Phagozytosekapazität bestimmt. Die Phagozytose der abgelösten MZ durch MΦ wird mittels 2-Farb-Fluoreszenz bestimmt. Ex vivo werden CFSE-inkubierte MZ aus der Zellkultur (Met5A) mit MΦ aus dem PD-Effluat von Dialysepatienten ko-inkubiert und anschließend mit CD14 (PE-Cy5) gefärbt. Weiters wird die Phagozytose im Fluoreszenzmikroskop beurteilt.

Resultate: Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass ein großer Anteil der Zellen im PD-Effluat CD14+ MΦ sind, die in der Lage sind E. coli zu phagozytieren. Werden diese MΦ mit CFSE-gefärbten MZ aus der Zellkultur ko-inkubiert, zeigt sich, dass es eine beachtliche Anzahl an CD14/CFSE doppelt-positiven Zellen gibt, was die Phagozytose der MZ beweist.

Schlussfolgerung: Diese präliminären Daten zeigen, dass sowohl Bakterien als auch MZ von peritonealen MΦ aus PD-Effluaten bei einer ex vivo Ko-Inkubation phagozytiert werden und dies somit ein möglicher Hinweis auf die Steuerung von intraperitonealen Entzündungsvorgängen ist. Weitere Experimente mit unterschiedlich geschädigten MZ sind jedoch notwendig, um zu eruieren ob der Zustand der MZ zum Zeitpunkt der Abschilferung die Phagozytose beeinflusst und ob dieser Prozess eine essentielle Rolle bei intraperitonealen Entzündungsvorgängen spielt.