Klin Padiatr 2011; 223 - P054
DOI: 10.1055/s-0031-1273855

3D Ultraschall-Volumetrie von Transplantatnieren im Vergleich zur konventionellen Volumenbestimmung

D Franke 1, L Pape 1, J Drube 1, M Kreuzer 1, M Zivicnjak 1
  • 1Klinik für pädiatrische Nieren-, Leber- und Stoffwechselerkrankungen, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover

Problemstellung: Die transplantierte Nierenmasse hat einen signifikanten Einfluss auf die Nierenfunktion nach Nierentransplantation (Douverny 2007 et al., Oh et al. 2005, Saxena et al. 2004). Das mit der Ellipsoidformel bestimmte sonografische Nierenvolumen unterschätzt jedoch das tatsächliche Nierenvolumen (Mancini et al. 2006, Bakker et al.1999, Cheong et al. 2007). In dieser Untersuchung wurde die sonografische 3D Volumetrie als Verfahren zur Organvolumenbestimmung nach Nierentransplantation mit der konventionellen 2D Volumenberechnung nach der Ellipsoidformel verglichen.

Patienten und Methoden: Von September 2007 bis Oktober 2010 wurden 55 nierentransplantierte Kinder (40 Jungen, 15 Mädchen) nach Nierentransplantation untersucht. Das mittlere Alter war der Jungen war 11,3±4,9 Jahre, das der Mädchen 14,5±4,1 Jahre. Die Ultraschall 3D Volumetrie wurde mit dem Toshiba Aplio XG und der 5 MHz PVT 575MV Volumensonde durch eine einzige Untersucherin durchgeführt (3 Messungen/Kind), die Intraobservervarianz lag bei±3%.

Ergebnisse: Die mit der 3D Sonografie errechneten Volumina der Transplantatnieren betrugen im Mittel 184,2±62ml (97–308ml), das mittlere konventionell errechnete Ultraschall-Volumen der Transplantatnieren betrug 139,7±41,8ml (86–207ml), der Unterschied war signifikant (p<0.001). Exakt identisch zu den Daten von Bakker (Vergleich Ultraschall und MRT) lag das durchschnittliche konventionell berechnete Volumen 45ml unter dem der 3D-Volumetrie.

Schlussfolgerungen: Ähnlich wie bei den Untersuchungen von Mancini, Bakker oder Cheong, die die konventionelle Nierenvolumetrie mit der CT- oder MRT-Volumetrie als Goldstandard verglichen, ergab unsere Untersuchung ein um 25% niedrigeres errechnetes Nierentransplantatvolumen mit der konventionellen Sonografie. Die 3D Volumetrie erscheint der CT- oder MRT Volumetrie vergleichbar, ist kosteneffektiv, wenig zeitaufwändig und gut reproduzierbar. Für wissenschaftliche Untersuchungen sollte die 3D Volumetrie der konventionellen Volumetrie vorgezogen werden.