Klin Padiatr 2011; 223 - P070
DOI: 10.1055/s-0031-1273871

Intra- und extrazelluläre Magnesiumkonzentrationen bei Patienten mit renalem Magnesiumverlust

P Schlingmann 1, A Laumeier 2, M Enders 3, G Klaus 2
  • 1Kindernephrologie Universitätskinderklinik Münster, Münster
  • 2KfH-Nierenzentrum für Kinder und Jugendliche Marburg, Marburg
  • 3Klinisches Labor Enders Stuttgart, Stuttgart

Hintergrund: Bei renale Magnesium (Mg)-Verlusterkrankungen korrelieren die Symptome nicht streng mit dem Serum-Mg. Routinemäßig messbar ist nur das Serum-Mg. Frage: Gibt es einen Korrelation zwischen intraerythrozytärem- und Serum-Mg sowie Mg-Mangelsymptomen? Bestehen Unterschiede bei Pat. mit angeborenem vs. Cyclosporin A (CsA)-assoziiertem Mg-Verlust? Design: Bei (gesunden) Kontrollen (n=26), Pat. mit angeborenen Salzverlusttubulopathien mit (n=7 Bartter-Gitelman-Syndrom GS/cBS) und ohne (n=12 antenatales Bartter-Syndrom (aBS)) Mg-Verlust und 18 Pat. mit CsA-assoziiertem Mg-Mangel wurden das intraerythrozytäre Mg mittels Flammen-Atom-Absorptionspektroskopie, sowie das Serum-Mg gemessen. Alle Pat. wurden zu potentiellen Mg-Mangelsymptomen befragt. Ergebnisse: Das intraerythrozytäre Mg korreliert mit dem Serum-Mg sowohl bei den Kontrollen (r=0,50) als auch bei allen Probanden (r=0,53, p<0,05), wobei eine intrazelluläre Sättigungsfunktion des Mg nicht statistisch signifikant abgelehnt werden konnte, da die Sättigungs- und die lineare Funktion fast deckungsgleich waren. GS/cBS-Pat. weisen intra- und extrazellulär die niedrigsten Mg-Werte auf (p<0,05). CsA-induzierter Mg-Mangel führt zu erniedrigtem Serum-Mg (p<0,05), wobei das intrazelluläre Mg im Normalbereich blieb. In der internen Kontrollgruppe der aBS bestand kein Unterschied in den Mg-Spiegeln zu den Kontrollen.GS/cBS-Patienten zeigten die meisten Mg-Mangelsymptome. Sowohl Patienten mit aBS als auch die mit dem CsA-induzierten Mg-Mangel zeigten Symptome, allerdings gaben die Pat. verschiedene Schwerpunkte an. Schlussfolgerung: Die intraerythrozytären Mg-Spiegel korrelieren mit der extrazellulären Mg-Konzentration, wobei eine Sättigungsfunktion nicht ausgeschlossen werden konnte. Angeborene renale Mg-Verlusterkrankungen, nicht aber CsA-Behandlung führen zu erniedrigten intraerythrozytären Mg-Spiegeln. Mg-Mangelsymptome korrelieren am stärksten mit einem sowohl intra- als auch extrazellulären Mg-Mangel.