Klin Padiatr 2011; 223 - P084
DOI: 10.1055/s-0031-1273885

Mikroalbuminurie bei Kindern mit primärer Hypertonie und Weisskittel-Hypertonie

T Seeman 1, M Pohl 2, U John 2
  • 1Universitats-Kinderlinik Prag, Prag, Tschechien
  • 2Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Universität Jena, Jena

Problemstellung: Die Mikroalbuminurie gilt als Früh-Marker einer hypertonie-assoziierten Nierenschädigung bei Erwachsenen. Das Auftreten einer Mikroalbuminurie bei Kindern mit primärer arterieller Hypertonie (PH) oder Weisskittel-Hypertonie (WKH) ist bisher kaum untersucht. In dieser Studie wurde die Prävalenz einer Mikroalbuminurie bei Kindern mit PH und WKH untersucht. Patienten und Methoden: Retrospektive Datenanalyse von Kindern mit gesicherter primärer Hypertonie (PH) oder WKH zweier pädiatrisch nephrologischer Zentren. Diagnose der PH und WKH auf der Basis von Messungen von Gelegenheitsblutdruck und 24h- ambulantem Blutdruckmonitoring (24h ABPM) ohne antihypertensive Therapie. Bestimmung von Urin-Albuminexkretion (UAE) und Serum-Kreatinin mit geschätzter GFR nach Schwartz (eGFR). Ergebnisse: 35 Kinder (28 Jungen), von denen 26 eine PH und 9 eine WKH aufwiesen. Die mediane UAE war bei Kindern mit PH höher als bei Kindern mit WKH (1.27±1.92 vs. 0.63±0.43mg/mmol Krea, p<0.05). Die Prävalenz einer pathologischen Mikroalbuminurie (>3.2mg/mmol Krea) war höher bei Kindern mit PH als bei Kindern mit WKH (20% vs. 0%, p<0.05). Zwischen der UAE und ermittelten Blutdruckwerten bestand keine signifikante Korrelation. Die mittlere eGFR betrug 134±32ml/min/1.73m2, in 19/35 Kindern (54%) waren Zeichen der Hyperfiltration (eGFR >120ml/min/1.73m2) zu beobachten. Es bestand ein direkter Zusammenhang zwischen diastolischem Tagesmittelwert und diastolischem 24-h Blutdruck und der eGFR (r=0.51 und r=0.40, p<0.05). Schlussfolgerungen: Kinder mit primärer Hypertonie weisen häufig eine Mikroalbuminurie auf, dagegen Kinder mit Weisskittel-Hypertonie zeigen keine Hinweise auf eine hypertonie-bedingte Nierenschädigung.