Klin Padiatr 2011; 223 - P092
DOI: 10.1055/s-0031-1273893

Einfluss von Wachstumshormon auf die Transplantationsfähigkeit von kleinen Kindern mit CNI

S Dufek 1, S Aust 1, D Csaicsich 1, T Müller-Sacherer 1, C Aufricht 2, K Arbeiter 1
  • 1Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde; Abteilung für Pädiatrische Nephrologie und Gastroenterologie, Wien, Österreich
  • 2Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Kinder und Jugendheilkunde, Kinderdialyse, Wien, Österreich

Problemstellung: Die Nierentransplantation (NTX) ist derzeit das beste Verfahren der Nierenersatztherapie bei pädiatrischen Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz. Der frühest mögliche Zeitpunkt einer NTX bei kleinen Kindern ist vor allem von einem ausreichenden Wachstum abhängig. In unserem Zentrum wird eine Nierentransplantation derzeit ab ca. 8kg durchgeführt. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, inwiefern therapeutische Maßnahmen das Wachstum betreffend, den Zeitpunkt der NTX bei kleinen Kindern, die bereits innerhalb der ersten 30 Lebensmonate mittels Peritonealdialyse (PD) therapiert wurden, beeinflussen. Als relevante Interventionen wurden in dieser Studie die Therapie des gestörten Wachstums mittels Wachstumshormon (GH) sowie eine Ernährung mit Hilfe einer Sonde angesehen. Patienten und Methoden: In einer retrospektiven Studie über den Beobachtungszeitraum von 18 Jahren (August 1990 bis November 2008) wurden die Daten (biometrische Daten, Ernährungsprotokolle, Laborparameter) von allen archivierten und aktuellen Patienten ausgewertet, die aufgrund einer chronischen Niereninsuffizienz während der ersten 30 Lebensmonate mittels PD an der Kinderdialyse des AKH Wien behandelt wurden. Ergebnisse: 26 Patienten mit CNI wurden mittels PD in den ersten 30 Lebensmonaten innerhalb des Beobachtungszeitraumes behandelt. Davon konnten 21 in die Studie eingeschlossen werden. 18 Kinder (86%) haben in diesem Zeitraum eine Sonde erhalten, im Median im Alter von 1,5 Monaten. Es konnte kein Einfluss einer Ernährungsunterstützung mittels einer Sonde sowie der protokollierten Ernährung auf den Zeitpunkt der NTX gezeigt werden (p=0,848; p=0,780). GH haben 7 Kinder (33%) im medianen Alter von 18 Monaten erhalten. Bei der Intervention mit GH zeigte sich jedoch, dass ein frühzeitiger Beginn mit einer früheren Transplantationsfähigkeit korreliert (p=0,014). Schlussfolgerung: Wir schließen daraus, dass der Zeitpunkt des Beginns mit GH-Therapie einen Einfluss auf den Zeitpunkt der möglichen Transplantation hat.