Klin Padiatr 2011; 223 - P094
DOI: 10.1055/s-0031-1273895

Vergleich der kardialen Belastbarkeit bei Kindern nach operativem und interventionellem ASD-Verschluss

G Wiegand 1, W Binder 1, R Kaulitz 1, J Riethmueller 1, M Hofbeck 1
  • 1Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Tübingen, Tübingen

Hintergrund: Der ASD II stellt mit 80% den häufigsten Vorhofseptumdefekt dar. Meist erfolgt vor Auftreten klinischer Beschwerden ein operativer oder interventioneller Verschluss im 3.–6. Lj. Postoperativ/-interventionell kommt es zu einer Normalisierung der Rechtsherzdimensionen, weshalb auch ein normales Herzzeitvolumen (HZV) angenommen wird. Mit der Inertgas-Rückatmungs (IGR) Methode kann das HZV in Ruhe und unter Belastung nichtinvasiv bestimmt werden. Ziel dieser Studie war es, das nichtinvasiv gemessene HZV nach operativem/interventionellem ASD-Verschluss zu vergleichen. Patienten: Es wurden jeweils 17 Kinder mit operativ (8,8–17,3J) und interventionell (12,2–17,3J) verschlossenem ASD untersucht. Bei allen Kindern lag der Eingriff >5 Jahre zurück. Als Vergleichsgruppe dienten 10 gesunde Kinder (8,5–18,6J). Methoden: Das Prinzip des Innocor® Gerätes basiert auf der IGR. Das Kind atmet über 1/2 Minute ein Gasgemisch aus blutlöslichen und -unlöslichen. Der pulmonale Blutfluss (PBF) absorbiert das blutlösliche Gas, die Absorptionsrate/HZV ist proportional zum PBF. Zur Ermittlung des HZV unter Belastung wurden die Kinder nach dem Laufbandprotokoll der DGPK belastet. Messungen des HZV, des Schlagvolumens (SV) sowie der Herzfrequenz (HF) erfolgten in Ruhe und bei 2 Belastungsstufen. Ergebnisse: Bei allen Kindern stieg der CI (cardiac index) unter Belastung an. Es zeigte sich in Ruhe und unter Belastung kein Unterschied des CI zwischen den einzelnen Gruppen. Auch für HF und SV konnte weder in Ruhe noch unter Belastung ein Unterschied gezeigt werden, wobei die HF innerhalb der 3 Messzeitpunkte in allen Gruppen anstieg, das SV/KOF von der 2. zur 3. Stufe nicht mehr gesteigert wurde. Diskussion: Die nichtinvasive Bestimmung des CI zeigte keine relevanten Unterschiede bei Belastung unabhängig davon, ob bei Patienten ein ASD interventionell oder operativ verschlossen worden war. Vorbehaltlich der momentan noch kleinen Fallzahl konnte >5 Jahre nach dem Eingriff eine normale kardiale Belastbarkeit dokumentiert werden