Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0031-1274449
Einhaltung des neuen Bleigrenzwertes im Trinkwasser von 10µg/l zum 1.12.2013– Informationsstrategie in Niedersachsen
Die Ziele eines seit dem Jahre 2005 laufenden Präventionsprojektes im Land Niedersachsen sind es, den Austausch von Bleileitungen in Trinkwassersystemen zu fördern und auf der anderen Seite auch, Daten über die vorhandene Bleibelastung zusammenzutragen. Grundlage für das Blei-Projekt ist eine Landtagsentschließung aus dem Januar 2004. Zur Umsetzung des Auftrages wurde auf Landesebene eine Arbeitsgemeinschaft Bleisanierung eingerichtet, an der sich Vertreter aller relevanten Akteure (wie z.B. Mieter- und Vermieterverbände, Handwerk, Bau- und Gesundheitsverwaltung) beteiligen. Neben dem Ziel, einen guten Informationsaustausch zwischen den am Thema Beteiligten zu gewährleisten, soll insbesondere bei Hausbesitzer- und Vermieterverbänden für die Akzeptanz von Sanierungsmaßnahmen geworben werden. Die Teilnehmer wirken dabei als Multiplikatoren, die in ihrer Organisation Mitarbeiter und Mitglieder weiter informieren. Im Rahmen einer Unterarbeitsgruppe der Arbeitsgemeinschaft entstand auch ein neues Informationsfaltblatt, das sich schwerpunktmäßig an Hausbesitzer richtet. Es enthält neben gesundheitlichen und technischen Informationen auch Hinweise zur rechtlichen Lage. Verschiedene Verbandszeitschriften der AG-Teilnehmer haben zusätzlich zu unterschiedlichen Anlässen über die Problematik von Blei im Trinkwasser berichtet. Aktuell waren 80% der Mitglieder der Meinung, dass im Hinblick auf die bevorstehende Senkung des Trinkwassergrenzwertes für Blei die Öffentlichkeitsarbeit noch verstärkt werden sollte. Als zukünftig wichtige Informationswege werden insbesondere Texte auf der eigenen Homepage, die Verteilung von Faltblättern und weitere Publikationen in Mitgliedszeitschriften gesehen. Die große Mehrheit der Teilnehmer sieht bereits einen Einfluss der Aktivitäten der AG Bleisanierung im Hinblick auf die Umsetzung der Projektziele. Direkt angesprochen werden sollen die niedersächsischen Bürger über das Angebot einer kostenfreien Screening-Untersuchung auf Blei im Trinkwasser für Haushalte mit jungen Frauen und Familien mit Kindern. Teilnehmen können dabei Privathaushalte, die in bis 1973 erbauten Wohngebäuden leben (danach wurden keine neuen Bleileitungen mehr verbaut). Durchgeführt wird das Untersuchungsprogramm durch das Niedersächsische Landesgesundheitsamt in Zusammenarbeit mit den örtlichen Gesundheitsämtern. Über die Pressestelle des Ministeriums für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration wurden die Bürger auch direkt über die Problematik und das Projekt informiert. Für eine eventuell eigene Pressearbeit auf kommunaler Ebene wurden die Gesundheitsämter mit einer Entwurfsvorlage für eine lokale Pressemitteilung unterstützt. Auch nach den umfangreichen Anstrengungen im Projekt sind weitere Maßnahmen erforderlich, um das Ziel der Einhaltung des neuen Bleigrenzwertes im Jahr 2013 zu gewährleisten.